Harald Zepp möchte helfen, chinesische Großstädte ökologischer zu gestalten.
© Michael Schwettmann

China Harald Zepp in wissenschaftlichen Beirat berufen

Der Geograf hilft der chinesischen Regierung, große Städte ökologisch umzugestalten.

Prof. Dr. Harald Zepp ist für zwei Jahre in den wissenschaftlichen Beirat einer chinesischen Umweltbehörde berufen worden. Der RUB-Geograf berät fortan das „Technology Innovation Center for Landscape Eco-Restoration in Greater Metropolitan Areas“. Im Vordergrund steht die ökologische Umgestaltung großer Städte wie Shanghai. Die Urkunde wurde Zepp am 22. Juni 2019 von Wang Xun Guo, dem stellvertretenden Generaldirektor des Shanghai Urban Planning and Natural Ressource Bureau, überreicht.

Zur Person

Harald Zepp studierte Geografie, Bodenkunde und Geologie an den Universitäten Heidelberg, Gießen und Bonn. Er schloss sein Studium 1982 als Diplomgeograf in Bonn ab, wo er 1986 promovierte. Zepp arbeitete anschließend als Assistent am Geographischen Institut der Universität Bonn und erhielt 1991 den Bennigsen-Förder-Preis. 1992 habilitierte er sich in Bonn zum Thema „Klassifikation und Regionalisierung von Bodenfeuchteregime-Typen“ und wurde dort als Dozent berufen. 1994 folgte er dem Ruf als ordentlicher Professor für Physische Geographie/Angewandte Physische Geographie an die RUB.

Chinas Zentralregierung hat die ökologische Umgestaltung großer Städte seit einiger Zeit auf ihrer Agenda. Nicht zuletzt deshalb richtete sie ein nationales Ministerium für natürliche Lebensgrundlagen ein, dem der Beirat zugeordnet ist. Um ökologische Aspekte wirkungsvoller berücksichtigen zu können, wurden – entsprechend der straffen zentralstaatlichen Organisation bis hinunter auf die kommunale Ebene – nachgeordnete Behörden neu geschaffen.

In Europa ist die ökologische Umgestaltung von Stadträumen eng mit den Begriffen der grünen und blauen Infrastruktur verbunden. So untersucht eine Arbeitsgruppe im Kompetenzfeld Metropolenforschung der Universitätsallianz Ruhr Möglichkeiten, wie die Leistungen von Ökosystemen besser in die Stadtplanung integriert werden können. Konkrete Beispiele – und zugleich der Anknüpfungspunkt zu China – sind das Ruhrgebiet und Shanghai.

Großes Interesse in China an Untersuchungsergebnissen

Die Arbeitsgruppe wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Zu ihr gehören das Geographische Institut der RUB und das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung. Die Gruppe kooperiert mit dem College of Architecture and Urban Planning der Tongji-Universität in Shanghai und der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking. Angesichts der Tatsache, dass das BMBF ausschließlich Aktivitäten der deutschen Forscher finanziert, dokumentiert Zepps Berufung das große Interesse der chinesischen Partner an den zu erwartenden Untersuchungsergebnissen.

Beispiel für ökologische Umgestaltung: Der Yangpu Riverside Park ist einer von mehreren in Shanghai neu angelegten Parks.
© Harald Zepp

In einem Workshop im Herbst 2019 kommen die Partner aus Shanghai ins Ruhrgebiet, um Projektziele und Methodik zu schärfen. Im Frühjahr 2020 sollen auf einem Besuch in Shanghai konkrete Kooperationsformen für eine insgesamt vierjährige Forschungs- und Entwicklungsphase vereinbart werden.

Veröffentlicht

Donnerstag
11. Juli 2019
13:07 Uhr

Von

Arne Dessaul

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