„Wir wurden herzlich aufgenommen und haben viel über die verschiedenen Experimente gelernt”, sagt Alexandra-Madelaine Tichy (rechts). Zusammen mit Christina Gangemie ist sie für ein Forschungsprojekt an der RUB gewesen. © RUB, Marquard

Biochemie Forschen in Bochum und Melbourne

In einem Kooperationsprojekt untersuchen Nachwuchsforscherinnen und -forscher, welchen Einfluss Licht auf das Zellwachstum haben kann.

Die Doktorandinnen Alexandra-Madelaine Tichy und Christina Gangemi von der Monash University in Melbourne haben im August 2019 die RUB für einen Forschungsaufenthalt besucht. Der Besuch war Teil eines Programms vom Deutschen Akademischen Austauschdienst. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen arbeiteten am Lehrstuhl für Molekulare Zellbiologie der Medizinischen Fakultät in einem Projekt von Prof. Dr. Konstanze Winklhofer mit. In diesem Projekt kooperieren die Forschungsgruppen von Winklhofer und Dr. Harald Janovjak aus Melbourne.

Ich konnte von der Expertise profitieren.


Alexandra-Madelaine Tichy

„In meiner Arbeit untersuche ich, wie mit Licht Hormone reguliert werden können“, sagt Alexandra-Madelaine Tichy. „In Bochum konnte ich von der Expertise von Professorin Winklhofer profitieren – besonders im Bereich Neurodegeneration“, sagt sie. Neurodegeneration beschreibt den Funktionsverlust und Zelltod von Nervenzellen und tritt beispielweise bei der Alzheimer- und Parkinson-Erkrankung auf.

An der RUB konnte ich meinen Forschungskontext erweitern.


Christina Gangemi

Christina Gangemi erforscht, wie mit Licht bestimmte Zellen in der Bauchspeicheldrüse zum Wachsen angeregt werden können, die für die Insulinproduktion verantwortlich sind. Bei Patienten, die an Diabetes Typ 1 erkrankt sind, sind diese Zellen geschädigt. „An der RUB konnte ich meinen Forschungskontext erweitern und untersuchen, ob Mechanismen, die Bauchspeicheldrüsenzellen schützen, auch in Nervenzellen aktivierbar sind", sagt die Doktorandin.

Beide Nachwuchswissenschaftlerinnen möchten mit ihren Arbeiten Erkenntnisse sammeln, die dabei helfen können, Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer oder Diabetes zu behandeln. „Bei Diabetes werden zum Beispiel häufig Medikamente genutzt, um die insulinbildenden Zellen anzuregen. Licht hat im Vergleich dazu aber Vorteile: Es kann ziemlich genau an dem Ort platziert werden, der behandelt werden muss, und seine Intensität kann reguliert werden“, so Gangemi.

Voneinander lernen: Christina Gangemi (links) und Alexandra-Madelaine Tichy (rechts) tauschen sich während des Projektes auch mit den RUB-Doktoranden Nikolas Furthmann und Ana Sanchez Vicente aus. © RUB, Marquard

„Die drei Wochen in Bochum waren sehr positiv für mich. Wir wurden herzlich aufgenommen und haben viel über die verschiedenen Experimente gelernt. Außerdem hat Professorin Winklhofer eine Museumsexkursion ins Gasometer Oberhausen organisiert, damit wir auch ein wenig die Kultur im Ruhrgebiet kennenlernen“, so Alexandra-Madelaine Tichy über ihre Zeit in Deutschland.

Doch die Kooperation ist mit ihrer Rückreise noch nicht abgeschlossen. Ende 2019 besuchen eine Doktorandin und ein Doktorand der RUB die Monash University. Außerdem sind weitere Gegenbesuche geplant. Das Projekt läuft bis Ende 2020.

Veröffentlicht

Donnerstag
12. September 2019
09:16 Uhr

Von

Katharina Gregor

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