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Ulrich Kunze spricht für die Ombudsstelle
Seit dem Jahr 2017 gibt es die Ombudsstelle für gute wissenschaftliche Praxis an der RUB in der Konstellation aus vier renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die die vier großen Fachbereiche repräsentieren – Medizin, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, Naturwissenschaften, Ingenieurwesen. Turnusmäßig wechselt die Sprecherfunktion. Für ein Jahr hat sie der Ingenieurwissenschaftler Prof. Dr. Ulrich Kunze inne.
Wie mache ich es eigentlich richtig, wenn ich meine eigene Arbeit zitiere? Muss ich es hinnehmen, dass in der Autorenlisten jemand ganz vorne steht, obwohl er mit der eigentlichen Arbeit gar nichts zu tun hatte? Mit solchen und allen anderen Fragen rund um gute wissenschaftliche Praxis können sich alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der RUB an die Ombudsstelle wenden.
Wir sind eine super eingespielte Truppe.
„Wir sind eine super eingespielte Truppe“, berichtet Kunze begeistert, „die Zusammenarbeit macht richtig Spaß.“ Einmal im Monat treffe man sich Corona-bedingt zu einem virtuellen Termin, um die Fälle der zurückliegenden vier Wochen zu besprechen. „Manche davon sind mit zwei, drei Telefonaten aus der Welt geräumt, manche sind aber auch richtig stressig und aufwendig.“
Insgesamt sei die Zahl der Fälle seit Beginn der Pandemie rückläufig, erzählt Kunze. Etwa zehn Fälle sind es nun pro Jahr, dabei reiche das Spektrum von „einfach zu lösen“ bis zu „unfassbar“, von klassischen Plagiaten über Mediation – „zum Beispiel, weil Betreuungsverhältnisse in die Brüche gegangen sind“ – bis hin zu Fragen und Beratungsbedarf zur guten wissenschaftlichen Praxis. Letzteres mache die Mehrzahl der Fälle aus, so Kunze.
Der Ingenieur Kunze teilt sich die Arbeit der Ombudsstelle mit einer Forscherin und zwei Forschern auf:
- Prof. Dr. Monika Schmitz-Emans, Philologie, repräsentiert die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften,
- Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt, Biologie, steht für die naturwissenschaftlichen Fächer,
- Prof. Dr. Ulf Eysel, Medizin, vertritt die Expertise aus den Lebenswissenschaften, war zuletzt Sprecher der Ombudsstelle und ist laut Kunze „unser Erfahrungsträger“.
Ulrich Kunze wurde 1951 in Hornburg, Kreis Wolfenbüttel, in Niedersachsen geboren. Sein Elektrotechnik-Studium schloss er 1976 an der Technischen Universität Braunschweig ab, wo er 1982 auch promovierte. 1987 habilitierte er sich und wechselte an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, wo er bis zu seinem Ruf nach Bochum 1993 Halbleiterphysik lehrte. An der RUB leitete er bis 2017 das Institut für Werkstoffe und Nanoelektronik, seitdem ist er im Seniorverhältnis tätig. Seit 2008 ist er Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Von 1998 bis 2000 war er Prorektor für Struktur, Planung und Finanzen der RUB.
7. Mai 2021
10.41 Uhr