Clara Saraceno ist Inhaberin des Lehrstuhls für Photonik und ultraschnelle Lasertechnik. © RUB, Marquard

Auszeichnung Clara Saraceno erhält einen Award für Hochgeschwindigkeits-Optik

Die internationale Gesellschaft für Optik und Photonik ehrt die Bochumer Forscherin für ihre bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung von ultraschnellen Hochleistungslasern und lasergesteuerten Terahertz-Quellen.

Prof. Dr. Clara Saraceno erhält den SPIE Harold E. Edgerton Award 2024 für Hochgeschwindigkeits-Optik, der jährlich von der internationalen Gesellschaft für Optik und Photonik (SPIE – International society for optics and photonics) verliehen wird. Er ist mit 2.000 US-Dollar dotiert. Clara Saraceno ist Inhaberin des Lehrstuhls für Photonik und ultraschnelle Lasertechnik an der Ruhr-Universität und Mitglied des Exzellenzclusters RESOLV.

Zur Einrichtung

SPIE ist die internationale Gesellschaft für Optik und Photonik. Sie stärkt die globale Optik- und Photonik-Gemeinschaft durch Konferenzen, Publikationen und berufliche Weiterbildung und bringt Ingenieure, Wissenschaftlerinnen, Studierende und Industrieführer zusammen, um die lichtbasierte Wissenschaft und Technologie voranzubringen. Inspiriert von der transformativen Kraft der Photonik, die das Leben rund um den Globus verbessert, hat die SPIE in den letzten fünf Jahren mehr als 22 Millionen Dollar für die internationale Optikgemeinschaft bereitgestellt.

Clara Saraceno sei eine international anerkannte Vorreiterin in der Entwicklung von Hochleistungs-Ultrakurzpulslasern und deren Anwendungen für die Terahertz-Wissenschaft (Thz), heißt es in der Begründung der Jury. Ihre bahnbrechenden Arbeiten zu ultraschnellen Hochleistungslasern und nichtlinearer Konversion im THz-Bereich haben sowohl die Laserphysik als auch Hochfrequenzsysteme nachhaltig beeinflusst. Die Forschung von Saracenos Team konzentriert sich auf die Entwicklung fortschrittlicher ultraschneller Laserquellen und deren Anwendungen in der Terahertz-Wissenschaft und -Technologie.

Die gebürtige Argentinierin studierte Physik mit Spezialisierung auf Optik und Photonik am Institut d'Optique in Frankreich und arbeitete anschließend bei Coherent in den USA. Sie promovierte in Physik an der ETH Zürich und schloss diese Arbeit im Jahr 2012 ab. Nach mehreren Jahren Postdoc-Forschung an der ETH Zürich und der Universität Neuchâtel lehrt sie seit 2016 an der Ruhr-Universität.

Über den Preis

Der SPIE Harold E. Edgerton Award in High-Speed Optics wird für herausragende Beiträge zu optischen oder photonischen Techniken bei der Anwendung und dem Verständnis von physikalischen Hochgeschwindigkeitsphänomenen verliehen. Die Entwicklung neuer Technologien und die neue Anwendung bestehender Technologien werden bei der Vergabe des Preises berücksichtigt.

Harold Eugene Edgerton (1903 bis 1990) war ein Professor für Elektrotechnik am Massachusetts Institute of Technology. Ihm ist es zu verdanken, dass das Stroboskop von einem obskuren Laborinstrument zu einem weit verbreiteten Gerät wurde. Edgerton war Mitbegründer der Firma EG&G Inc, die das Kytron (die Zündvorrichtung für die Wasserstoffbombe) erfand und herstellte, und überwachte viele der amerikanischen Atomtests, wobei er eine wichtige Rolle beim Fotografieren und Aufzeichnen der Atomtests spielte.

Clara Saracenos Leistungen sind weithin anerkannt worden: 2013 erhielt sie für ihre Doktorarbeit den Quantum Electronics and Optics Division Thesis Prize der Europäischen Physikalischen Gesellschaft, 2016 den Sofja-Kovalevskaja-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung, 2018 einen European Research Council Starting Grant und 2023 den Zhenyi Wang Award for Excellence in Infrared, Millimeter, and Terahertz Waves (IRMMW-THz) von der Shenggang Liu Education Foundation. Zusätzlich zu ihren forschungsbezogenen Leistungen ist Saraceno eine aktive Mentorin für Studierende und Postdocs, sowohl innerhalb ihrer Gruppe als auch in der breiteren Optik- und Photonik-Gemeinschaft, und eine aktive Verfechterin von Frauen in der MINT-Forschung.

Veröffentlicht

Donnerstag
11. Januar 2024
12:58 Uhr

Teilen