Kerstin Hellwig ist Oberärztin am St. Josef-Hospital. © RUB, Kramer

Auszeichnung Kerstin Hellwig erhält Rachel Horne Prize für Frauenforschung bei MS

Die Bochumer Medizinerin wird für ihre bahnbrechenden Forschungsarbeiten geehrt.

Prof. Dr. Kerstin Hellwig hat Anfang September 2024 den mit 40.000 US-Dollar dotierten Rachel Horne Prize für Frauenforschung bei MS (Multipler Sklerose) erhalten. Sie wird für ihre bahnbrechenden Forschungsarbeiten zum Verständnis und zur Steuerung der Sicherheit zugelassener Behandlungen für Frauen mit MS vor, während und nach der Schwangerschaft geehrt, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu gewährleisten.

Über den Preis

Mit dem Rachel Horne Prize wird eine Wissenschaftlerin für ihren herausragenden Beitrag zur Erforschung des Verständnisses und der Behandlung frauenspezifischer Gesundheitsprobleme bei MS ausgezeichnet. Der 2023 ins Leben gerufene Preis ist mit 40.000 US-Dollar dotiert und wird von International Women in MS vergeben und vom Europäischen Komitee für die Behandlung und Erforschung der Multiplen Sklerose unterstützt.

Kerstin Hellwig, Oberärztin am St. Josef-Hospital, Universitätsklinik der Ruhr-Universität, ist auf MS und Neuroimmunologie spezialisiert und eine führende klinisch-wissenschaftliche Expertin auf dem Gebiet der MS und der Familienplanung. Sie ist auch Vorsitzende und Gründerin des Deutschen MS- und Schwangerschaftsregisters (DMSKW), der bundesweiten, beobachtenden Kohortenstudie von schwangeren Frauen mit MS oder Neuromyelitis Optica Spectrum. Das Register wurde 2006 von Hellwig ins Leben gerufen und enthält derzeit Informationen über mehr als 5.000 Schwangerschaften.

„Wir freuen uns, den Preis an Kerstin Hellwig zu vergeben“, sagt Prof. Dr. Emmanuelle Waubant, Vorsitzende von International Women in MS, die den Überprüfungs- und Bewertungsprozess beaufsichtigte. Weiter sagt sie: „Mit diesem Preis wird Dr. Hellwigs außergewöhnliche klinische Forschungsarbeit der letzten zwei Jahrzehnte gewürdigt, die die Versorgung von Frauen mit MS verbessert hat. Als Ergebnis ihrer bahnbrechenden Arbeit verfügen Ärzte nun über evidenzbasierte Informationen, um die Behandlung von Frauen mit MS in dieser kritischen Lebensphase zu optimieren und das Risiko für Mutter und Kind zu minimieren.“

Preisübergabe in Kopenhagen

Kerstin Hellwig wird die Auszeichnung auf dem 40. Kongress des Europäischen Komitees für die Erforschung der Multiplen Sklerose (ECTRIMS) in Kopenhagen, Dänemark, am 20. September 2024 entgegennehmen. Sie sagt: „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung, mit der die Bedeutung der klinischen Forschung in Verbindung mit verschiedenen Aspekten der Frauengesundheit gewürdigt wird. Vor zwanzig Jahren wussten wir über den natürlichen Verlauf von MS während der Schwangerschaft und nach der Geburt Bescheid. Jetzt erhalten wir ein detailliertes Bild des komplizierten Zusammenspiels der Einwirkung verschiedener krankheitsmodifizierender Therapien auf die Gesundheit der Kinder und auch der Auswirkungen des Absetzens der Medikamente auf die Gesundheit der Mütter. Bei einer Krankheit, von der junge Frauen im gebärfähigen Alter betroffen sind, und bei der wirksame Behandlungen zur Verfügung stehen, werden diese Informationen dringend benötigt, und sie in einem fundierten Entscheidungsprozess bereitzustellen, ist moderne Medizin.“

Zur Person

Kerstin Hellwig studierte Medizin an der Ruhr-Universität, absolvierte ein Praktikum in Tansania, ein Jahr an der Université Louis Pasteur in Frankreich und ein Jahr an der University of Stellenbosch in Südafrika. 2012 erhielt sie ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft für eine Ausbildung in klinischer Forschung an der University of Southern California, USA.

Veröffentlicht

Freitag
06. September 2024
09:30 Uhr

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