Wolfgang Opferkuch hat sich für die praxisnahe Medizinausbildung in Bochum eingesetzt.

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Nachruf

Die RUB trauert um Wolfgang Opferkuch

Der ehemalige Dekan der Medizinischen Fakultät hat die Bochumer Universitätsmedizin entscheidend mitgeprägt.

Die Ruhr-Universität Bochum trauert um Prof. Dr. Wolfgang Opferkuch, der Anfang September 2025 verstorben ist. Seit seiner Berufung an die noch junge Universität im Jahr 1973 bis zu seiner Emeritierung 1997 engagierte er sich für die Ausbildung von Medizinstudierenden, für die Forschung im Fach Medizinische Mikrobiologie sowie für die Weiterentwicklung der Bochumer Universitätsmedizin im sogenannten Bochumer Modell. 

„Wolfgang Opferkuch war ein wichtiger Mitgestalter und Wegbereiter des Bochumer Modells. Er hat das heutige erfolgreiche Profil der Bochumer Universitätsmedizin entscheidend mitgeprägt“, sagen Rektor Prof. Dr. Martin Paul und Medizin-Dekanin Prof. Dr. Andrea Tannapfel. „Er war ein hoch engagierter, beliebter und erfolgreicher akademischer Lehrer und als Forscher, unter anderem für seine Arbeit zu Antibiotikaresistenz, dem Komplementsystem und zu Helicobacter pylori, international anerkannt.“

Engagiert für die praxisnahe Medizinerausbildung

Aus der Bochumer Medizin, bestehend aus Campusmedizin und Klinischen Einrichtungen in außeruniversitärer Trägerschaft, eine echte Gemeinschaft zu formen, war stets Anliegen von Wolfgang Opferkuch Zeit seines Wirkens an der Ruhr-Universität. Als Mitbegründer des Bochumer Modells hat er sich frühzeitig für diese besonders praxisnahe Medizinerausbildung eingesetzt. Dass die erfolgreiche Ausbildungsform schließlich dauerhaft an der RUB etabliert werden konnte, gehört zu den besonderen Verdiensten seiner zweiten Amtszeit als Dekan der Medizinischen Fakultät von 1993 bis 1997.

Zur Person

Der 1932 in Salzburg geborene Wolfgang Opferkuch studierte von 1950 bis 1957 Medizin in Innsbruck und Wien, wo er 1957 promoviert wurde. Nach Stationen seines wissenschaftlichen Werdegangs in Bonn und Düsseldorf habilitierte er sich 1968 am Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Mainz. 1973 wurde Opferkuch auf den Lehrstuhl für Medizinische Mikrobiologie und Immunologie der Ruhr-Universität Bochum berufen. Er war zweimal Dekan seiner Fakultät – 1975 bis 1976 und 1993 bis 1997 – sowie Rektoratsbeauftragter für den Ausbau der Klinischen Medizin, daneben hatte er stets zahlreiche außeruniversitäre Ämter inne, unter anderem als Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie, Vorsitzender des Berufsverbandes Medizinischer Mikrobiologen, Vorstandsmitglied der Paul-Ehrlich-Gesellschaft, Sachverständiger im Institut für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen sowie Fachgutachter und Fachausschussvorsitzender der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
 

Veröffentlicht

Donnerstag
11. September 2025
11:08 Uhr

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