Psychologie Neues Therapieangebot gegen somatische Beschwerden
Dauernde Beschwerden ohne ärztlichen Befund können sehr belastend sein. In einer Gruppentherapie können Betroffene lernen, besser damit umzugehen.
Anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen in unterschiedlichen Körperregionen wie etwa Kopf-, Bauch- oder Gliederschmerzen, ständige Erschöpfung, und keine Ärztin und kein Arzt kann körperliche Gründe dafür feststellen: An Menschen mit solchen sogenannten somatischen Beschwerden richtet sich ein neues Behandlungsangebot des Forschungszentrums für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum. Das Gruppenangebot mit Erfahrungsaustausch und Verhaltenstherapie umfasst acht Sitzungen und wird wissenschaftlich begleitet. Patientinnen und Patienten zwischen 18 und 70 Jahren können sich per Mail an soma-gruppe@ruhr-uni-bochum.de anmelden.
Ständig erschöpft ohne Grund
Somatische Beschwerden können zum Beispiel Schmerzen sein, vor allem Kopf-, Bauch-, Rücken- und Muskelschmerzen. Aber auch Magen- und Darmprobleme wie Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Durchfall und Verstopfung, sowie Kreislaufstörungen wie Benommenheit, Herzrasen und Beklemmungsgefühle, Erschöpfung, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen, für die sich keine Erklärung findet, gehören dazu.
Wer seit mindestens sechs Monaten unter solchen Beschwerden leidet und keinen ärztlichen Befund hat, kann an dem neuen Gruppenangebot teilnehmen. Es kombiniert Verhaltenstherapie und Erfahrungsaustausch. Durch gezielte Übungen und Techniken lernen die Teilnehmenden, ihre Beschwerden und Symptome zu verstehen, zu reduzieren und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Das Angebot wird von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert und wissenschaftlich begleitet. Vor und nach dem Programm werden die Teilnehmenden gebeten, Fragebögen am PC auszufüllen, die dabei helfen, die Wirksamkeit der Maßnahme zu beurteilen. Das Ausfüllen der Fragebögen dauert je etwa eine halbe Stunde.