Medizin Diabetes einfach und sicher früh berechnen
Mit mathematischer Modellierung könnte eine einfache Blutprobe besser sein als ein komplexer Test.
Diabetes wird häufig erst dann erkannt, wenn die Krankheit schon Organe oder Nerven geschädigt hat. Das liegt unter anderem daran, dass die Diagnostik im Frühstadium aufwändig und schwierig ist. Ein internationales Team von Forschenden um Privatdozent Dr. Johannes Dietrich aus der Medizinischen Klinik I der Ruhr-Universität Bochum im St. Josef Hospital hat belegt, dass eine mathematische Berechnung, die auf nur zwei Werten einer Blutprobe beruht, eine sichere und günstige Diagnostik des Diabetes im Frühstadium ermöglicht. Die Forschenden berichten in der Zeitschrift Journal of Diabetes vom 2. Januar 2024.
Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, Indien, Singapur und Großbritannien hat Dietrich eine neue Methode untersucht, um Diabetes früh zu erkennen. Die Methode namens SPINA Carb basiert auf mathematischen Modellierungen. Notwendig ist dazu nur eine Blutprobe, die entnommen wird, wenn die zu testende Person morgens noch nüchtern ist. Zwei darin gemessene Werte sind von Bedeutung: der Insulinwert und der Glukosewert. „Wir setzen diese Werte in eine Gleichung ein, die den Regelkreis des Körpers für den Zuckerstoffwechsel beschreibt, und lösen sie nach einer bestimmten Variablen auf“, erläutert Johannes Dietrich. Das Ergebnis ist ein sogenannter statischer Dispositionsindex (SPINA-DI).
„Die neue Methode ist nicht nur kostengünstig, sondern auch präzise und zuverlässig“, so das Autorenteam. „Er könnte aufwändigere etablierte Methoden ergänzen und in vielen Fällen auch ersetzen.