Studentin Yazgi Yilmaz (links) hat in dem Projekt von Charlotte Lerg und Rebecca Brückmann (rechts) zum ersten Mal einen wissenschaftlichen Text veröffentlicht. © RUB, Marquard

Weltfrauentag Ein digitaler Überblick zur Frauenrechtsbewegung

Master- und Bachelorstudierende veröffentlichen online ihre wissenschaftlichen Texte, die zum Weiterforschen einladen.

Ein Blog, viele Perspektiven. Das könnte das Motto zum Blog Beyond waves sein, der aus zwei Seminaren am Historischen Institut entstanden ist. Dafür haben sich im Wintersemester 2019/2020 die beiden Dozentinnen Dr. Rebecca Brückmann und Dr. Charlotte Lerg zusammengetan und ihre Studierenden gemeinsam arbeiten lassen. Das Seminar von Rebecca Brückmann thematisierte Frauenrechtsbewegungen in den USA und Kanada und Charlotte Lerg behandelte, wie in den USA und in Großbritannien mit Erinnerungskulturen rund um das Frauenwahlrecht umgegangen wird. „Unsere Seminare haben inhaltlich gut zusammengepasst, und wir wollten einen Austausch unter unseren Studierenden herstellen“, sagt Rebecca Brückmann. Sie brachten in Convergence Classes ihre Studierenden einmal im Monat zusammen, um ein Blogprojekt zu entwickeln, in dem alle die Möglichkeit erhalten, selbst Texte zu veröffentlichen.

Das erste Mal hatte ich das Gefühl, dass ich etwas schreibe, was auch für andere inspirierend sein kann.


Yazgi Yilmaz.

„Ich finde an dem Projekt toll, dass mein Text, aber auch die Texte meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen, öffentlich zugänglich sind. Normalerweise werden Texte aus dem Studium nicht veröffentlicht“, sagt Yazgi Yilmaz, die Geschichte und Anglistik an der RUB studiert. „Das erste Mal hatte ich das Gefühl, dass ich etwas schreibe, was auch für andere inspirierend sein kann“, erklärt die Studentin. Ihr gefiel auch, dass sich dabei Master- und Bachelorstudierende aus den Fächern Geschichte, Anglistik, Gender Studies und Medienwissenschaft gegenseitig geholfen und unterstützt haben.

Seit Februar 2020 erscheinen auf dem Blog regelmäßig Beiträge, die aus den beiden Seminaren entstanden sind. „Die Studierenden sammeln damit erste Erfahrungen in der Wissenschaftskommunikation und haben gelernt, was es bedeutet, eigene wissenschaftliche Texte zu publizieren“, sagt Charlotte Lerg.

Die Texte sind Porträts, Filmkritiken oder auch Kommentare zu den unterschiedlichsten frauenpolitischen Themen. Aus den individuellen Perspektiven sind Beiträge entstanden, die thematisch unter anderem vom Frauenwahlrecht über Protestbewegungen bis zum Schwangerschaftsabbruch reichen. „Auch, wenn die Texte Ereignisse bis Anfang des 20. Jahrhunderts aufgreifen, können viele Anknüpfungspunkte zu gegenwärtigen Debatten gefunden werden.“, sagt Charlotte Lerg.

Es wird im Blog deutlich, wie divers die Frauenrechtsbewegungen waren und sind.


Rebecca Brückmann

Die digitale Form bietet für dieses Themengebiet einige Vorteile. „Die Beiträge sind schnell auffindbar und sie sind kurz. Das ist eine Chance, eine erste Diskussion über die Themen zu starten“, sagt Charlotte Lerg. „Außerdem wird im Blog deutlich, wie divers die Frauenrechtsbewegungen waren und sind, wenn alles digital an einem Platz vorzufinden ist. Man muss sich also nicht erst durch 100 Jahre Geschichte graben, sondern bekommt einen ersten Überblick und die Einladung, selbst weiterzuforschen“, so Rebecca Brückmann.

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Veröffentlicht

Donnerstag
05. März 2020
14:05 Uhr

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