Mission Statement UNIC Auf dem Weg zur europäischen Universität
Acht Universitäten aus postindustriellen Städten Europas schließen sich zusammen. Der Verbund will die inklusiven europäischen Gesellschaften der Zukunft mitgestalten.
Ein europäisches Bündnis von acht Universitäten mit Sitz in postindustriellen Städten tritt mit einer klaren Mission im Wettbewerb European Universities der EU an: durch innovative Formen von Mobilität und Austausch die Entwicklung der europäischen Gesellschaften mitgestalten. Die Präsidenten und Rektoren der Universitäten haben ihr gemeinsames Mission Statement am 5. Februar 2020 in Rotterdam unterzeichnet. Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) kooperiert in diesem Verbund mit den Universitäten aus Bilbao, Cork, Istanbul, Lüttich, Oulu, Rotterdam und Zagreb. Die Federführung im Konsortium liegt bei der Erasmus-Universität Rotterdam in den Niederlanden.
Ziel des Bündnisses UNIC – Universities in post-industrial cities – ist es, den Herausforderungen der inklusiven europäischen Gesellschaften von morgen zu begegnen. Dazu sollen neue Formen der Mobilität und gemeinsame gesellschaftlich relevante Projekte mit und in den Städten gefördert werden. Die Partner bringen beste Voraussetzungen mit: Sie haben vielfältige Erfahrungen mit der Transformation in die Zukunft an ihren Standorten, die sich alle durch Superdiversität auszeichnen.
Studierende haben mitgewirkt
An allen acht Standorten haben Studierendenvertreter intensiv an der Konzeption des Verbundvorhabens mitgewirkt. Für die RUB hat Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich das Mission Statement unterzeichnet. „Unser Ziel ist es, den Studierenden das ganze Potenzial Europas zu erschließen, und dies mit hervorragenden Partnerinstitutionen zu tun“, so der Rektor. „Unsere Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den postindustriell geprägten Städten mit ihrer Superdiversity stellen uns an die Spitze einer Entwicklung, die unsere Zukunft entscheidend prägen wird. Daher ist es Aufgabe der kooperierenden Universitäten, neue Ansätze und Modelle in Forschung, Lehre und Transfer zu entwickeln, die diesen gesellschaftlichen Herausforderungen entsprechen. Gleichzeitig wird das die Überzeugungskraft der europäischen Idee und die Handlungsfähigkeit unserer Institutionen für eine konkurrenzfähige inklusive Gesellschaft stärken. So wirken unsere Studierenden an der Zukunft Europas mit.“
Postindustrielle Städte in ganz Europa sehen sich aufgrund des Übergangs von einer produktions- zu einer dienstleistungsbasierten Wirtschaft mit vielen vergleichbaren gesellschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Dazu gehören Beschäftigung und Arbeitslosigkeit, insbesondere auch bei Jugendlichen, die Auswirkungen neuer Technologien, der Übergang zu erneuerbaren Energiequellen und die Entwicklungen im Gesundheitsbereich.
Superdiversität ist prägendes Merkmal
Ein prägendes Merkmal einer postindustriellen europäischen Stadt ist die sozioökonomische und soziokulturelle Superdiversität. Sie erfordert neue, breit zugängliche und integrative Formen der Forschung, des Lehrens und Lernens, die die Bedürfnisse der verschiedenen Bevölkerungsgruppen berücksichtigen und darauf reagieren. Der UNIC-Verbund wird Modelle entwickeln, die die europäischen Hochschulen dabei unterstützen, die sich verändernde Bevölkerung in Europa aktiv mitzugestalten.
Campus, Akademie und City Labs
Die langfristige Allianz der Universitäten hat drei tragende Säulen:
- Interuniversitärer Campus: Ermöglicht Studierenden, Beschäftigten und Wissenschaftlern einen nahtlosen Übergang in Studium, Lehre, Forschung oder die gemeinsame Nutzung von Dienstleistungen innerhalb des Verbunds, unabhängig von ihrem sozioökonomischen und kulturellen Hintergrund.
- Superdiversity Academy: Entwickelt auf Basis vorhandener Forschungserkenntnisse neue Ansätze für die Arbeit in superdiversen Lehr- und Lernsettings, Teams und Organisationen.
- City Labs: Schafft Treffpunkte für den Wissensaustausch in und mit den Städten.
Der UNIC-Verbundantrag wird der Europäischen Kommission im Laufe des Monats Februar zur Begutachtung vorgelegt. Eine Entscheidung über die Förderung wird voraussichtlich im Sommer 2020 fallen.