Programm im Blue Square So kam Sherlock Holmes zu seiner Pfeife
Wenn in seiner Praxis gähnende Leere herrschte, griff der Arzt Arthur Conan zu Stift und Papier und schrieb an einem Roman. Das Ergebnis: die wohl bekannteste Detektivgeschichte überhaupt.
Die Termine der kommenden Woche in chronologischer Reihenfolge:
Vortrag: Friedrich Hölderlin – zwischen Genie und Wahnsinn
Montag, 16. März 2020, 18 Uhr
Heute gilt Hölderlin als Ausnahmedichter, der mit seinen Gedichten, dem Roman „Hyperion“ sowie dem fragmentarisch gebliebenen Tragödienprojekt „Empedokles“ weder eindeutig der Klassik noch der Romantik zugeordnet werden kann. Im 19. Jahrhundert hingegen wurde er kaum rezipiert – zu eng wurden seine Gedichte und seine innovative lyrische Sprache mit seiner psychischen Erkrankung in Verbindung gebracht. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts avancierte Hölderlin durch die Hilfe anderer angesehener Lyriker zu einem der größten deutschen Dichter.
Ausgehend von dieser Wirkungsgeschichte fragt der Vortrag nach Ursachen für die anhaltende Faszination Hölderlins.
Referentin: Nina Janz, Ruhr-Universität Bochum
Veranstaltungsreihe: Alle Jubeljahre – Erinnerung an bedeutende Persönlichkeiten
Vortrag: Sieben Jahre nach den Snowden-Enthüllungen – Was haben wir gelernt?
Dienstag, 17. März 2020, 18 Uhr
Im Sommer 2013 enthüllte Edward Snowden in Zusammenarbeit mit mehreren Reportern und Zeitungsredaktionen die Spionagepraktiken verschiedener Geheimdienste, insbesondere die Aktivitäten der amerikanischen National Security Agency (NSA) und des britischen Government Communications Headquarters (GCHQ). Diese Enthüllungen gaben interessante Einblicke in die technischen Möglichkeiten und das Ausmaß der Spionage im digitalen Raum, nie zuvor wurde so umfassend über solche Aktivitäten berichtet. Knapp sieben Jahre später blicken wir auf die Auswirkungen dieser Enthüllungen zurück und ordnen sie auch in den historischen Kontext ein.
Referent: Prof. Dr. Thorsten Holz, Mitglied im Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit und Leiter des Lehrstuhls Systemsicherheit an der Ruhr-Universität Bochum
Veranstaltungsreihe: Spionage
Vortrag: Was man behalten will – Internationaler Denkmaltag
Donnerstag, 19. März 2020, 18 Uhr
Wie oft stehen wir vor dem Kleiderschrank und überlegen, was wir behalten wollen. Da geht es um Attraktivität, Passform und ... Erinnerungen. Bei Häusern geht es um nichts Anderes. Welche Bauten bergen lehrreiche Informationen über die Geschichte, die Schönheit der Architektur, die Handwerkskunst, das Leben und das Klima, die unbedingt für die Zukunft aufbewahrt werden sollten? Und wie soll das geschehen? Wie findet man heraus, welchen Bau man behalten will? Das ist Denkmalpflege.
Referent: Dr. Hans H. Hanke, wissenschaftlicher Referent LWL-Denkmalpflege, Lehrbeauftragter Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum und Landesamt für Denkmalpflege Westfalen
Veranstaltungsreihe: Kein Tag wie der andere
Workshop für Kinder: Schreibwerkstatt
Donnerstag, 19. März 2020, 18 Uhr
Die monatliche Schreibwerkstatt im Blue Square gibt Kindern und Jugendlichen, die Spaß am Schreiben haben, Tipps, um eigene Geschichten zu Papier zu bringen oder ein angefangenes Schreibprojekt zu beenden. Egal ob Gedicht oder Kurzgeschichte: Auf die Wünsche der jungen Literaten wird individuell eingegangen. Am Ende des Jahres gibt es die Möglichkeit, Schreibprojekte Familien oder Freunden bei einer Lesung vorzustellen. Ende ist jeweils um 20 Uhr.
Veranstaltungsreihe: Schreibwerkstatt
Vortrag: Die vielen Leben des Sherlock Holmes
Freitag, 20. März 2020, 18 Uhr
1887 erschien im Magazin „Beeton’s Christmas Annual“ ohne großes Aufsehen der Roman „Eine Studie in Scharlachrot“. Als Augenarzt nicht ausgelastet, hatte der Edinburgher Arzt Arthur Conan Doyle die Wartezeiten in seiner Praxis dazu genutzt, um seinen schriftstellerischen Ambitionen nachzugehen.
Bereits in diesem frühen Roman tritt zum ersten Mal eine Figur auf, die zur unsterblichen Legende werden sollte: Sherlock Holmes. In seinem Vortrag erzählt der Referent die Geschichte von der Entstehung des Detektivs im viktorianischen Großbritannien, von seinen ersten Lesern, von Doyles Erfolgsrezept und den zahllosen Leben, die Sherlock Holmes seither geführt hat. Und davon, woher Mütze, Lupe, Meerschaumpfeife, Hakennase und Mantel wirklich kommen.
Referent: Dr. Maik Goth, Ruhr-Universität Bochum
Veranstaltungsreihe: Werke der Weltliteratur