Nobelpreisträger David E. Card wird Ehrendoktor der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. © Privat

Auszeichnung Ehrendoktortitel für David E. Card

Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Ruhr-Universität und das RWI ehren den Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften.

Im Dezember 2021 hat Prof. David E. Card für seine empirischen Beiträge zur Arbeitsökonomie den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften erhalten. Ab dem 4. Mai 2022 wird der Ökonom darüber hinaus Ehrendoktor der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum (RUB) sein. Die Fakultät verleiht diese Auszeichnung gemeinsam mit dem RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Zur Festveranstaltung im Audimax der RUB um 10.30 Uhr sind die Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich eingeladen.

Programm des Festaktes

Redner:

  • Prof. Dr. h. c. David Card, Ph.D., University of California in Berkeley
  • Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister der Stadt Bochum
  • Prof. Dr. Martin Paul, Rektor der Ruhr-Universität Bochum
  • Prof. Dr. Michael Roos, Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
  • Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph M. Schmidt, Präsident des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und Professor an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
  • Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen

Musikalische Begleitung: Domorganist Sebastian Küchler-Blessing, Essen

„Mit David Card verleihen wir einem herausragenden Forscher die Ehrendoktorwürde. Seine bahnbrechenden Arbeiten haben die empirische Forschung in der Mikroökonomik revolutioniert und unser Bild auf den Arbeitsmarkt grundlegend verändert“, erklärt Prof. Dr. Michael Roos, Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. RWI-Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph M. Schmidt ergänzt: „Die Arbeiten von David Card haben insbesondere unser methodisches Instrumentarium zur Analyse von Kausalzusammenhängen entscheidend erweitert, weit über sein primäres Anwendungsgebiet, die Arbeitsökonomik, hinaus.“

Der Preisträger

David E. Card ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der University of California in Berkeley und Direktor des Center for Labor Economics und des Econometric Lab. Bevor er nach Berkeley kam, lehrte er von 1982 bis 1983 an der University of Chicago und von 1983 bis 1996 an der Princeton University. Er hatte Gastaufenthalte an der Columbia University, der Harvard University, der UCLA und dem Center for Advanced Study in the Behavioral Sciences. 1995 erhielt Card den John-Bates-Clark-Preis der American Economic Association (AEA), der an einen Wirtschaftswissenschaftler unter 40 Jahren verliehen wird, dessen Arbeit als der bedeutendste Beitrag zum Fachgebiet angesehen wird. Card ist zudem Träger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften 2021.

Cards Forschungsinteressen umfassen Lohnfindung, Bildung, Ungleichheit, Einwanderung und geschlechtsspezifische Fragen. Anfang der 1990er-Jahre erregte Card viel Aufmerksamkeit, weil er zusammen mit seinem damaligen Kollegen Prof. Alan B. Krueger von der Princeton University herausfand, dass die Erhöhung des Mindestlohns in New Jersey entgegen der weit verbreiteten Meinung unter Wirtschaftswissenschaftlern nicht zu einem Abbau von Arbeitsplätzen bei Fast-Food-Unternehmen in diesem Bundesstaat führte. Ein Großteil seiner Arbeit konzentriert sich auf einen Vergleich zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada in verschiedenen Situationen. In Bezug auf die Einwanderung hat Card gezeigt, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen von Neueinwanderern auf die Arbeitslosenquote minimal sind und diese auch nur geringe oder keine Auswirkungen auf die Löhne haben.

David E. Card ist zudem der Doktorvater von Christoph M. Schmidt. Der frühere Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist Präsidenten des RWI und Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik und angewandte Ökonometrie an der RUB-Fakultät für Wirtschaftswissenschaft.

Die verleihenden Institutionen

Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum gehört mit knapp 3.600 Studierenden und über 30 Professorinnen und Professoren zu den größten Fakultäten der RUB. Seit ihrem Bestehen steht sie für einen integrativen Ansatz, der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre kombiniert und weithin als „Bochumer Modell“ bekannt ist. Der Schwerpunkt der Forschung liegt auf angewandter, empirischer Forschung zu unternehmerisch und politisch relevanten Fragen. Unter dem Leitbild der Fakultät „Bridging 2030 – Veränderungen verantwortungsvoll gestalten in Wirtschaft und Politik“ fokussieren fünf thematische Kompetenzfelder diejenigen Aspekte des gesellschaftlichen Wandels, in denen ökonomische Triebkräfte eine entscheidende Rolle spielen.

Das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (vormals Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung) ist ein führendes Zentrum für wissenschaftliche Forschung und evidenzbasierte Politikberatung in Deutschland und Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es wurde 1926 gegründet und arbeitet seit 1943 in rechtlicher Selbständigkeit als eingetragener Verein; es dient ausschließlich gemeinnützigen Zwecken. Das RWI informiert mit seinen Arbeiten über ökonomische Entwicklungen und deren Ursachen, erleichtert Politik und Unternehmen sachgerechte Entscheidungen und fördert in der Öffentlichkeit das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge.

Pressekontakt

Dr. Anna Talmann
Leiterin Kommunikation und Transfer
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 26969
E-Mail: anna.talmann@ruhr-uni-bochum.de

Veröffentlicht

Mittwoch
27. April 2022
09:33 Uhr

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