Termine und Veranstaltungen Montanunion ++ E-Mobil ++ Finanzmarktkrise
Die Römischen Verträge werden 60, die Weltfinanzmarktkrise schon zehn – Jubiläen, ob positiv oder negativ, geben Anlass, nach den Auswirkungen und dem Stand der Dinge zu fragen.
Die Pariser Montanunion und ihre Spuren
Eigentlich steht die Wiege der europäischen Integration weder in Rom noch in Paris, sondern im Ruhrgebiet: Schließlich ging es der ersten Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl – Montanunion – darum, die Schwer- und frühere deutsche Kriegsindustrie vor allem an der Ruhr unter internationale Kontrolle zu bringen und so den Frieden in Europa zu sichern. Anlässlich des 60. Jahrestages der Römischen Verträge wird am Dienstag, 16. Mai 2017, eine aktuelle Frage diskutiert: „Welche Spuren hinterließ die Pariser Montanunion?“ (18 Uhr, Blue Square, Etage 2, Kortumstraße 90, 44787 Bochum).
Den öffentlichen Vortrags- und Diskussionsabend veranstalten das Institut für Berg- und Energierecht (IBE) und das Institut für Friedenssicherungsrecht und humanitäres Völkerrecht (IFHV) gemeinsam. Zu Gast sind Prof. Dr. Margot Horspool und Prof. Dr. Knut Ipsen. Horspool stammt aus den Niederlanden und hat als Dolmetscherin über viele Jahre an den Schaltstellen der Montanunion gearbeitet. Als heutige Jura-Professorin in London wird sie auch zur weiteren Entwicklung der EU bis hin zum „Brexit“ Stellung nehmen. Knut Ipsen hat die Anfänge der europäischen Integration vor allem aus völker-, aber auch aus energierechtlicher Perspektive begleitet. Der Altrektor der RUB gehört zu den Gründern des IBE und des IFHV.
Multifunktionales E-Mobil
Die Elektromobilität wird als umweltfreundliche Alternative zum Autofahren mit Verbrennungsmotor gehandelt, hat sich aber noch nicht flächendeckend durchsetzen können. Aktuelle Ergebnisse aus dem Verbundprojekt Mult-E-Mobil, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, werden bei einem Workshop am 19. Mai 2017 diskutiert. Die Veranstaltung findet ab 9 Uhr auf dem ehemaligen Opel-Gelände Mark 51°7 statt. Themenfelder sind unter anderem „Innovative Geschäftsmodelle – Kooperative Nutzung, überregionale Aufladung, kooperatives Energiemanagement“ und „Technische Machbarkeit versus Wirtschaftlichkeit“. Weitere Informationen zum Projekt gibt es auch per E-Mail.
Impulse: Zehn Jahre Finanzmarktkrise
Im Juni 2007 – also vor fast genau zehn Jahren – brach nach der Schließung zweier Fonds von Bear Stearns die Finanzmarktkrise aus. Im Anschluss an die Lehman-Insolvenz im September 2008 resultierte hieraus die schwerste Störung der Weltwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Regierungen und Zentralbanken haben mit unterschiedlichen Instrumenten reagiert, um die nachfolgenden Schockwellen abzufedern. Ist die Weltwirtschaft dadurch sicherer geworden? Wenn in den letzten Monaten vielfach vor einem Wiederaufflammen der Krise gewarnt wird, ist es Zeit zu fragen: Zehn Jahre Finanzmarktkrise – was haben wir gelernt? Darüber diskutieren die Teilnehmer der öffentlichen Reihe „Impulse“ an der Ruhr-Universität Bochum am 22. Mai 2017 mit dem Präsidenten der Deutschen Bundesbank und Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank, Dr. Jens Weidmann (18 Uhr, Hörsaal HZO 20). Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten.
Die Reihe „Impulse“ zeichnet sich dadurch aus, dass sie namhafte Wirtschaftsvertreter mit Wissenschaftlern ins Gespräch bringt. Sie wird veranstaltet vom Institut für Kredit- und Finanzwirtschaft (IKF) unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Paul. Dabei kooperiert das IKF seit 2016 mit der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft, weshalb die Veranstaltung gleichzeitig als zweite Schmalenbach-Lecture ausgeflaggt ist.