
Als Pilothochschule macht sich die Ruhr-Universität unabhängiger von kommerziellen KI-Anbietern.
Pilotprojekt
NRW statt Silicon Valley: Eigene KI für NRW-Hochschulen
Das Projekt Open Source-KI.nrw stärkt die Unabhängigkeit der Hochschulen von großen Tech-Unternehmen: mit einem eigenen Sprachmodell unter NRW-Datenhoheit.
Alle Hochschulen in Nordrhein-Westfalen stehen vor der Herausforderung, große Sprachmodelle datenschutzsicher und unabhängig in Forschung, Lehre, Studium und Verwaltung zu betreiben. Das Projekt Open Source-KI.nrw, kurz OSKI.nrw, ermöglicht an der Ruhr-Universität Bochum erstmals den Zugang zu einem Sprachmodell mit Datenhoheit im Land NRW. Gefördert wird das Projekt vom NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft.
Europäisches Sprachmodell
Das in Europa entwickelte Sprachmodell Mistral Small 3.2 Instruct läuft im Hochleistungsrechenzentrum Ramses der Universität zu Köln. Mistral ist ein sogenanntes Open-Weight-Modell: Es bildet einen Mittelweg zwischen geschlossenen, kommerziellen und vollständig offenen Open-Source-Modellen.
Zwar sind Quellcode und Trainingsdaten nicht einsehbar, doch die Gewichtungen und Parameter – das gelernte „Wissen“ – sind öffentlich zugänglich. Dadurch können solche Modelle lokal genutzt und weiterentwickelt werden. So wird die Ruhr-Universität Bochum als Pilothochschule unabhängiger von kommerziellen Anbietern.
Pilotprojekt für mehr digitale Autonomie
„Das sind gute Nachrichten für Datenschutz und digitale Souveränität an der RUB und perspektivisch für alle Hochschulen in NRW“, sagt Martin Bovermann, der das Projekt OSKI.nrw leitet. „Nutzende können sicher sein, dass ihre Anfragen nicht von externen Unternehmen weiterverwendet werden. Die Daten bleiben in NRW – das ist essenziell für die Arbeit mit sensiblen Forschungsdaten.“
Das neue Sprachmodell läuft über den Dienst GPT@RUB. Seit dem Wintersemester 2024/25 können alle Hochschulangehörigen der Ruhr-Universität Bochum kostenlos auf ChatGPT von OpenAI und weitere Open-Source-Modelle zugreifen.
Über Open Source-KI.nrw