Workshops Talente stärken
Es gibt Schüler, die am Wochenende freiwillig zur RUB kommen, um ihre Leistungen zu verbessern.
Ronja Mermer weiß seit ihrem zwölften Lebensjahr, dass sie Englischlehrerin werden möchte. Sie nutzt im Studium jede Möglichkeit, Unterrichtspraxis zu sammeln und wählt im Optionalbereich gezielt die Angebote für angehende Lehrer aus. Im Berufsfeldpraktikum der Talentscouts lernt sie, Unterricht zu planen und Schüler auf das Abitur vorzubereiten.
Ich war überrascht, wie divers die Gruppen zusammengesetzt sind.
Ronja Mermer
Beim sogenannten Talenttraining unterrichtet sie Abiturienten in Kleingruppen. „Ich war überrascht, wie divers die Gruppen zusammengesetzt sind. Ich bin beispielsweise auf eine 21-jährige Schülerin eines Berufskollegs getroffen, die unbedingt Englisch studieren will und beim Training neben einem 17-jährigen Schüler saß, der eigentlich nur an einer Wiederholung der Zeitformen interessiert war“, berichtet Mermer.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden von Scouts auf ihrem Weg in eine Ausbildung oder ein Studium unterstützt und zum Talenttraining eingeladen. Für sie ist das Angebot kostenlos, und sie können Workshops in unterschiedlichen Schulfächern belegen. Sie treffen sich zu diesem Zweck am Wochenende mit den Studierenden in der Oase der RUB.
Songtexte als Unterrichtsstoff
Bei den Vorbereitungen für die Workshops ist es Ronja Mermer wichtig, sich an den Vorgaben der Schulen zu orientieren und einen Alltagsbezug herzustellen. Für eine Grammatikübung hat sie beispielsweise den Song „Sweet, but psycho“ in die indirekte Rede setzen lassen. Außerdem bietet sie den Schülern viele Möglichkeiten, ihre Probleme in Ruhe zu besprechen. „Die Teilnehmer haben mir zurückgemeldet, dass sie beim Talenttraining die offene Lernatmosphäre schätzen und hier Fragen stellen, die sie in der Schule eher vermeiden“, so Mermer.
In ihrem Berufswunsch ist sie durch das Praktikum bestärkt worden, außerdem schätzt sie die Chance, Talente bei ihrem Weg in eine Ausbildung oder ein Studium zu unterstützen.