Starthilfe Die akademische Zukunft vor Augen
Ahmed Hajjar weiß genau, wie seine Laufbahn aussehen soll. Fremde Sprachen stellen dabei kein Hindernis für ihn dar.
Als einer von bisher 120 Teilnehmern hat Ahmed Hajjar das „Integra-Programm“ der RUB – ein Programm für Geflüchtete, das Deutschkurse mit einem studienvorbereitenden Angebot verbindet – erfolgreich absolviert und die Deutschprüfung zur Befähigung eines Studiums an der RUB bestanden.
Hajjar ist 2015 aus Syrien geflüchtet. Dort studierte er Chemie und wollte seine akademische Ausbildung in Deutschland auf jeden Fall fortsetzen. Die Weichen waren mit seinem herausragenden Schullabschluss zwar schon gestellt, Deutsch zu lernen war dennoch obligatorisch. Unterstützt wurde Hajjar dabei mit einem Stipendium des Programms „Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule“, das junge Zugewanderte fördert.
Nach verschiedenen Sprachkursen und einem Praktikum bei einem großen Mobilitätsdienstleister startete Hajjar im Wintersemester 2018/2019 mit dem „Integra-Programm“, um seine Deutschkenntnisse weiter auszubauen und an der Uni Fuß zu fassen – mit Erfolg. Durch seine Qualifikationen sicherte sich der Syrer, der insgesamt sechs Sprachen spricht, nicht nur den Zugang zum Studium, er ist zudem Anwärter eines Stipendiums der Heinrich-Böll-Stiftung.
Dem Fortschritt auf der Spur
Seit dem Wintersemester 2019/2020 ist Hajjar an der RUB für Umwelttechnik und Ressourcenmanagement eingeschrieben. „Ich habe mich bewusst für das Studienfach entschieden, da diese Themen uns jetzt und in Zukunft beschäftigen werden“, so Hajjar. Er will die Gesellschaft voranbringen.
Nachhaltigkeit ist allerdings nicht nur in seinem Studium ein Thema, auch privat versucht er, weitgehend auf Plastik in jeder Form zu verzichten. Selbst in Sachen erneuerbare Energien konnte der angehende Umwelttechniker bereits Erfahrungen sammeln: mit der Installation einer heimischen Solaranlage. Der Bachelor ist für ihn nur der Anfang, im Anschluss strebt der 26-Jährige den Master an und möchte auf lange Sicht auch promovieren.
In Bochum angekommen
Auch wenn er derzeit noch von Düsseldorf nach Bochum pendeln muss, kann Hajjar jetzt schon sagen: „In Bochum fühle ich mich zu Hause.“ Die RUB als Campusuniversität vermittle ihm das Gefühl „einer großen Familie“. Hajjar möchte auch möglichst bald in die Ruhrmetropole umziehen. Abseits des Campus findet Ahmed über den Sport Anschluss: Er spielt leidenschaftlich gerne Fußball in einer Kreisliga-Mannschaft.
Zusätzlich zum Studium und seinem Nebenjob als Programmierer hat sich Hajjar für ein freiwilliges Praktikum beim International Office gemeldet. „Das International Office hat mir sehr geholfen, jetzt möchte ich gerne etwas zurückgeben“, sagt Hajjar. Er kann sich gut vorstellen, sich dort auch weiterhin zu engagieren, um andere Geflüchtete bei der Studienintegration zu unterstützen.