Studieren im Ausland Ein Jahr in Südkorea
Lorien Göner hat sich trotz Coronakrise entschieden, ihr Austauschprogramm in Seoul fortzusetzen.
Die Begeisterung für die asiatische Kultur sitzt bei Lorien Göner tief. So stand die Teilnahme an einem Austauschprogramm mit einer der koreanischen Partneruniversitäten der RUB für sie außer Frage. Daran konnte auch die Corona-Pandemie nichts ändern. Unterstützung erhält die Koreanistikstudentin mit Zweitfach Medienwissenschaft durch ein Vollstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD).
Von Kulturschock keine Spur
Als die 21-Jährige im Sommer 2019 ihr Auslandsstudium an der Sungkyunkwan University antrat, beschäftigte sie sich bereits seit Jahren mit der ostasiatischen Kultur. Von koreanischen Onlinespielen, über Serien und Filme, bis hin zur populären K-Pop-Musik, kennt sich die Koreanisch und Japanisch sprechende Studentin gut aus. Die Kultur, vor allem in Seoul, sei zudem sehr modern und westlich orientiert. Landestypisch ist der Besuch sogenannter Bangs, Räumlichkeiten mit verschiedenen Aktivitäten wie Karaoke und Computerspielen. Ebenfalls typisch für das koreanische Unileben sind die zahlreichen Studentenclubs.
Es ist unglaublich, was die Studenten hier alles selbst auf die Beine stellen.
Lorien Göner
Die Aktivitäten in den Studentenclubs als Auszeit vom anstrengen Unialltag, der dem deutschen sehr ähnle, wird für koreanische Studierende großgeschrieben. So sind besonders in den performativen Clubs nächtelange Proben für Vorführungen und Feste nicht ungewöhnlich, da tagsüber nicht viel Zeit dafür bleibt. Von jetzt auf gleich habe das Studentenleben aber stillgestanden, sagt Göner.
Gut informiert gegen die Corona-Pandemie
Die große Panik der Coronakrise blieb allerdings aus. Ein Grund dafür: die Informationsstrategie. In Südkorea ist es üblich, Nachrichtenmeldungen direkt per SMS aufs Handy zu bekommen, um beispielsweise über die schwankende Luftqualität informiert zu werden. So wurden schon früh entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in die Wege geleitet. Einen Mundschutz war Göner in den Straßen von Seoul zuvor bereits gewohnt. Dennoch wurden einige Rückholaktionen von internationalen Studierenden veranlasst.
Ich hatte Angst, dass ich das Studium abbrechen und zurück nach Hause fliegen muss.
Lorien Göner
Trotz eines anfänglich mulmigen Gefühls schloss die Asienbegeisterte einen Abbruch des Austauschprogramms für sich aus. Im ständigen Austausch mit dem Auswärtigen Amt, dem DAAD sowie den Ansprechpartnern der RUB fühlt sie sich zu jeder Zeit sicher und gut informiert. Ihr Online-Semester endet in wenigen Wochen. Danach plant die junge Studentin noch eine Reise durch das Land, bevor es Ende August wieder zurück nach Deutschland geht.