Die iranische Studentin Elahe Sadeghi ist die erste Remote-Praktikantin bei Casa. © Privat

Neue Wege der Digitalität Remote: Das virtuelle Praktikum als Lösung

Elahe Sadeghis hat ihr geplantes Praktikum beim Exzellenzcluster Casa kurzerhand online absolviert.

Die 21-Jährige Iranerin Elahe Sadeghi sollte ursprünglich im April 2020 als Austauschstudentin aus dem Iran nach Bochum reisen und ein dreimonatiges Praktikum beim RUB-Exzellenzcluster Casa (Cyber Security in the Age of Large-Scale Adversaries) absolvieren. So lautete zumindest ihr Plan vor Corona.

Die Pandemie sowie die politische Lage ließen ein Praktikum in Präsenz allerdings nicht zu. Die Lösung: ein Remote-Praktikum. Man könnte es auch virtuelles Praktikum, Homeoffice-Praktikum oder Fernarbeits-Praktikum nennen. Das Konzept bleibt das gleiche und findet in immer mehr Arbeitsbereichen Anwendung, in denen die Arbeit am Computer verrichtet werden kann. Was würde sich also besser dafür eignen als ein Praktikum in der IT-Sicherheit?

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Doch wie kam es überhaupt zu dem Remote-Praktikum?

Sadeghi studiert Mathematik und Computer Science an der Sharif University of Technology in Teheran. Während der Recherchen für ihr Studium ist sie auch auf wissenschaftliche Beiträge von Prof. Dr. Eike Kiltz gestoßen. Er ist Mathematiker und forscht im Bereich Kryptographie der Zukunft am Casa. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in den theoretischen Grundlagen von asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren. Beeindruckt von Kiltz‘ Arbeit nahm Sadeghi nach weiteren Recherchen vor etwa zehn Monaten Kontakt zum RUB-Forscher auf.

Für die ambitionierte Studentin war klar, dass sie tiefer in die Materie der Kryptographie eintauchen und Erfahrungen in der Forschung sammeln möchte. Überzeugt von Sadeghis Hingabe sollte das Praktikum auch trotz Hürden möglich werden – und zwar online.

Wie gestaltete sich das Praktikum?

Das Praktikum absolvierte die Nachwuchsforscherin wie geplant in Vollzeit. Unter der Leitung von Eike Klitz wurde Sadeghi mit einer Forschungsfrage betraut und beschäftigte sich inhaltlich mit digitalen Signaturen in der Kryptographie.

Ich hatte Sorge, dass ich remote nur schwer Kontakte knüpfen könnte.


Elahe Sadeghi

Bei der theoretischen Arbeit liegt die Sorge nahe, dass der menschliche Aspekt eines Praktikums sowie das Networking zu kurz kommen könnten. So auch die Sorge von Sadeghi. Doch die wöchentlichen Zoom-Meetings sowie der E-Mail-Verkehr, bei dem sie sich mit dem Team rund um Eike Kiltz austauschen konnte, zeigten ihr das Gegenteil.

Als Teil des Forschungsteams arbeitete sie auch über das Praktikum hinaus mit an der Erstellung eines wissenschaftlichen Papers zu den Ergebnissen der Forschung und steht weiterhin im Austausch mit ihren ehemaligen Kollegen. Die iranische Studentin resümiert: „Es war eine großartige Erfahrung und ich habe viel gelernt.“ Das Konzept des Remote-Praktikums empfiehlt sie weiter.

Wenn ein herkömmliches Praktikum vor Ort nicht möglich ist, sollte man die Option eines Remote-Praktikums in Erwägung ziehen.


Elahe Sadeghi

Für die Zukunft strebt Sadeghi nach Abschluss ihres Bachelorstudiums ein weiterführendes Masterstudium an, aber auch eine Promotion schließt die junge Nachwuchsforscherin nicht aus – vielleicht sogar an der RUB.

Veröffentlicht

Freitag
16. Oktober 2020
09:00 Uhr

Von

Ann-Kathrin Barton

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