Haben sich gegenseitig Sprachen beigebracht: Andrii Kozytskyi und Pascal Moczynski (rechts).
© RUB, Marquard

Sprachtandem „Für internationale Studierende ist das eine gute Gelegenheit“

Andrii Kozytskyi aus der Ukraine lernt im Tandem mit seinem deutschen Kommilitonen.

Andrii Kozytskyi und Pascal Moczynski sind Tandempartner im Sprachtandemprogramm Tandem.MINT. Dafür treffen sie sich im Sommersemester 2022 regelmäßig online und sprechen in Deutsch oder Russisch über verschiedenen Themen. „Ich hatte das Gefühl, dass ich nach zwei Jahren Corona unsicher im Sprechen von Deutsch geworden bin und habe mir dann eine Möglichkeit gesucht, mehr Deutsch zu sprechen“, sagt der ukrainische Student Kozytskyi, der seit 2017 Physik an der RUB studiert. Sein Tandempartner Pascal Moczynski, der Elektro- und Informationstechnik studiert, lernt im Gegenzug Russisch. „Ich habe Russisch in der Schule gehabt und wollte mit dem Programm die Chance nutzen, das wieder aufzubessern“, sagt er.

Die beiden Studenten haben ihre Treffen gut organisiert. Von Tandemstart an haben sie sich genau überlegt, was zu den jeweiligen Sprachkenntnissen des anderen passt. „Wir treffen uns zweimal die Woche. Montags reden wir Russisch und donnerstags Deutsch“, sagt Moczynski. Erster Input für die Treffen lieferte die Tandem-Projektleitung Julia Salzinger. In Workshops mit weiteren Tandempaaren lieferte sie zusammen mit Expert*innen Ideen für die Gestaltung der persönlichen Treffen.

Ich bin seit Beginn meines Studiums in Bochum in einer ukrainischen Clique. Deshalb war es toll, nochmal Kontakt auch zu einem deutschen Studierenden zu bekommen.


Andrii Kozytskyi

„Mein Russisch ist schlechter als Andriis Deutsch. Deshalb lesen wir gemeinsam russische Kurzgeschichten von Tschechow. Und im Deutschen debattieren wir eher über selbstgewählte Themen. Auch unabhängig von unseren Studienfächern“, sagt Moczynski.

Die Vorteile, die das Sprachtandem mit sich bringt, lagen für Moczynski und Kozytskyi schnell auf der Hand. „Ich bin seit Beginn meines Studiums in Bochum in einer ukrainischen Clique. Deshalb war es toll, nochmal Kontakt auch zu einem deutschen Studierenden zu bekommen. Besonders für internationale Studierende ist das Sprachtandem eine gute Gelegenheit“, sagt Kozytskyi. „Für das Schreiben meiner Bachelorarbeit werden mir die frischen Kenntnisse auch helfen“, ergänzt er.

„Das Gute am Programm ist, man lernt neue Menschen kennen. Außerdem lernt man ohne Druck und kann gemeinsam die Themen festlegen“, sagt Moczynski.

Zum Tandem.MINT

Das Sprachtandemprogramm Tandem.MINT ermöglicht Studierenden in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Ingenieurswissenschaften und Technik) eine individualisierte und fachbezogene Form des Sprachenlernens. Im Austausch mit einer Tandempartnerin oder einem Tandempartner können Studierende ihre fachspezifischen und allgemeinen Fremdsprachenkenntnisse und Fähigkeiten in der interkulturellen Kommunikation erproben und erweitern. Tandem.MINT ist ein Kooperationsangebot der Ingenieursfakultäten mit dem Zentrum für Fremdsprachenausbildung. Die nächste Tandemrunde startet im Wintersemester 2022/2023. Anmeldungen sind online möglich.

Neben den Wortschatzerweiterung und den besseren Kenntnissen, die beide in der jeweiligen Fremdsprache gelernt haben, konnten beide auch Erfahrungen im Lehren sammeln. „Ich weiß jetzt, wie es ist, jemanden anderen beim Lernen einer Sprache zu helfen. Diese Lehrkenntnisse hatte ich vorher nicht“, sagt Kozytskyi.

Wegen des Coronaschutzes wurde das Programm komplett online geplant und bisher haben sich die beiden Studenten noch nicht persönlich getroffen. „Vielleicht ist das was für den Abschluss des Programms“, sagt Kozytskyi. Beide sind sich aber sicher, dass sie die Treffen auch nach dem Ablauf des Programms weiterplanen.

Veröffentlicht

Montag
05. September 2022
13:09 Uhr

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