Buchveröffentlichung Wie wird Bochum im Jahr 2046 sein?
Klimakatastrophe oder grüne Oase: Studierende stellen in einem Sammelband Zukunftsszenarien vor.
Studierende der Bochumer Fakultät für Wirtschaftswissenschaft haben den Sammelband „Klimaresiliente Kommunalpolitik – Eine Szenarioanalyse für Bochum im Jahr 2046” entwickelt. Der Band ist Resultat eines Lehrkonzeptes, das im Sommer- und Wintersemester der Jahre 2021 und 2022 an der Ruhr-Universität Bochum umgesetzt wurde. Dabei wurde mit der Stabsstelle Klima und Nachhaltigkeit der Stadt Bochum und der Regionalgruppe der Scientists for Future zusammengearbeitet. Herausgeber sind Prof. Dr. Michael Roos, Dr. Jan-Hendrik Kamlage sowie Elias-Johannes Schmitt.
In den Seminaren zum Sammelband lernten die Studierenden die Methoden der Szenarioplanung am Beispiel der Herausforderungen des Klimawandels für die Stadt Bochum kennen. Im Buch stellen sie vier Szenarien vor, wie Bochum im Jahr 2046 aussehen und wie mit den unterschiedlichen Folgen des Klimawandels umgegangen werden könnte. Mit dabei sind sowohl dystopische Szenarien, in der die ganze Welt einen Kollaps der Ökosysteme erfährt, und utopische Szenarien, in denen die ökologische Transformation gelingt.
Selbstständiges Lernen im Fokus
Die Gruppe der Studierenden übernahm von der systematischen Entwicklung der Szenarien über die Ansprache des Verlages und das Schreiben und Redigieren der Texte bis zum Projektmanagement alle wesentlichen Aufgaben. „Besonders hervorzuheben ist meiner Meinung nach, dass in einer wirtschaftswissenschaftlichen Lehrveranstaltung ebenfalls verschiedenste kreative Ansätze vermittelt und gefördert wurden“, sagt Studentin Lea Eckert zu ihren Erfahrungen in den Seminaren.
„Das Projekt zeigt exemplarisch, wie innovative universitäre Lehre aussehen sollte und zu welchen Leistungen motivierte Studierende fähig sind. Lehre sollte zukünftig handlungsorientierter sein und im besten Fall Beiträge zu gesellschaftlichen Herausforderungen liefern,” sagt Michael Roos.
Kooperation mit der Stadt Bochum
Für das Projekt kooperierten die Studierenden auch mit der Stabsstelle Klima und Nachhaltigkeit der Stadt Bochum. „Die Auswahl der qualitativen Szenarienentwicklung als wissenschaftliche Methode stellt einen kreativen und mutigen Ansatz dar, welcher mitunter einen Gamification-Charakter aufweist, um notwendige Strategien im Umgang mit den bestehenden Unsicherheiten sowie der zunehmenden Komplexität unserer Lebensumwelt ableiten zu können,“ sagt Sonja Eisenmann, die die Stabsstelle leitet.