Durchgestartet: Gleich drei Start-ups haben es unter die besten 50 geschafft. © RUB, Marquard

Gründung Unter den Top 50 in Deutschland

Drei Start-ups der RUB haben es in die Rangliste geschafft.

Mit Ideen, Fachwissen und ein wenig Unterstützung durch die RUB und die WORLDFACTORY haben Passion4Business und F.A.Z. Business Media drei Bochumer Start-ups mit RUB-Hintergrund in die Top 50 in Deutschland gewählt: FreeD Printing, LIDROTEC und Sperling-Bags.

FreeD Printing

Das Team FreeD Printing gewann 2020 den Gründungswettbewerb „Start2Grow“ in Dortmund und ist eine Ausgründung aus dem Lehrstuhl für Produktionssysteme an der RUB. Gefördert wurde das Team durch START-UP-Hochschul-Ausgründungen NRW und ein EXIST-Gründerstipendium. Im Oktober 2020 folgte die Gründung der GmbH. FreeD Printing ermöglicht den Modellaufbau im 3D-Druckmodellierungsprozess mithilfe eines sechsachsigen Industrieroboters nicht mehr nur mit ebenen, horizontal orientierten Schichten in einer Richtung, wie bei den meisten 3D-Drucksystemem heute, sondern mit frei geformten Schichten aus variablen Richtungen.

Den ersten Kontakt mit der WORLDFACTORY hatte das Gründungsteam, als es um die Beantragung der Forschungstransferprojekte und deren Abwicklung ging. Dabei und bei unterschiedlichen Themen in der Phase vor der Gründung hat die WORLDFACTORY das Team unterstützt. „Insbesondere in den formalen Abläufen zur Beantragung der Forschungstransferprojekte, in der Kommunikation gegenüber den Projektträgern, anderen uniinternen Stellen und bei verschiedenen Themen in den Projektphasen, der Vorgründungsphase und der Gründung war die Unterstützung hilfreich. Wir freuen uns über die Platzierung in den Top 50 Start-ups und sehen das gleichzeitig als Ansporn für die Weiterentwicklung unserer Technologie und des Unternehmens“, sagt Michael Rieger von FreeD Printing.

FreeD Printing ermöglicht den Modellaufbau aus variablen Richtungen. © Privat

LIDROTEC – Laser Hydro Technologies

Das Team vom RUB-Lehrstuhl für Laseranwendungstechnik hat ein Verfahren zur Mikromaterialbearbeitung mittels ultrakurzen Laserpulsen und Flüssigkeiten entwickelt. Die Technologie macht das besonders präzise Schneiden von dünnen Materialien möglich. Damit sind Schnittspaltbreiten machbar, die wesentlich dünner sind als ein menschliches Haar. „Einsatzgebiete finden sich insbesondere bei High-Tech-Produkten, wie zum Beispiel in der Herstellung von Halbleiter-Chips, und bei besonders empfindlichen Materialien, wie Gläsern, Keramiken oder Komposit-Materialsystemen“, erklärt Alexander Igelmann, Mitbegründer von LIDROTEC.

Alexander Kanitz, Jannis Köhler und Jan Hoppius vom Lehrstuhl für Laseranwendungstechnik der RUB und der Betriebswirt Alexander Igelmann haben das Start-up mit Unterstützung durch das Bundes-Förderprogramm EXIST-Forschungstransfer gegründet – und das wurde auch durch Beratungsangebote der RUB unterstützt. „Besonders hervorzuheben ist die Hilfe bei der Erstellung unseres ersten Businessplans für die Beantragung des EXIST-Forschungstransfer-Programms. Ohne diese Zusage wäre es mit unserem Projekt wirklich schwierig geworden. Zusätzlich nehmen wir aktuell beinahe wöchentlich an Online-Seminaren zu Themen wie Pitch-Training, LinkedIn, Marketing oder Vertrieb teil“, sagt Igelmann. Er rät Gründungsinteressierten, diese Angebote und die Unterstützung der WORLDFACTORY beispielsweise durch Seminare zu nutzen.

Gelohnt hat es sich für das Start-up in jedem Fall. Auch sie sind unter den Top 50. „Das ist ein schöner Erfolg für uns und ein sehr gutes Feedback für unsere bisher geleistete Arbeit. Die Auszeichnung bestärkt uns darin, die kommenden Herausforderungen anzunehmen und zu meistern. Wir wissen, dass noch ein langer Weg vor uns liegt, und arbeiten voller Elan daran, dieser Auszeichnung auch in Zukunft gerecht zu werden“, sagt Igelmann.

Alexander Igelmann, Alexander Kanitz, Jannis Köhler und Jan Hoppius haben die LIDROTEC GmbH gegründet. © Privat
Jannis Köhler, Alexander Igelmann, Alexander Kanitz und Jan Hoppius (von links) haben die LIDROTEC GmbH gegründet.

Sperling-Bags

Auch die Suche nach einem Produkt für den Unialltag kann zu einer erfolgreichen Gründung führen. Katharina Schmidt war auf der Suche nach einem hochwertigen, plastik- und lederfreien Rucksack, um die Last ihrer Jurabücher zu tragen. Das stellte sich als schwierig heraus. Erst als sie Björn Sperling an der RUB kennenlernte, der neben dem Maschinenbaustudium bereits Taschen aus Kite-Segeln herstellte und verkaufte, nahm die Idee zur Firmengründung Form an. Inzwischen gibt es einen Online-Shop mit nachhaltig produzierten Rucksäcken und Portemonnaies, deren Verkauf in Form von Spenden auch dem aktiven Tierschutz zu Gute kommt.

„Sperling haben wir gegründet, als Björn im sechsten Semester war und ich im ersten. Wir sind ein gutes Beispiel dafür, dass man beruflich manchmal in ganz anderen Bereichen landet, als man es zunächst gedacht hat. Das analytische Denken und vor allem die Thematik rund um die Prozessoptimierung haben wir aus dem Studium mitgenommen und es begleitet unseren Sperling-Alltag. Die Auszeichnung als eines der Top 50 Start-ups 2020 und die gute Platzierung machen uns stolz. Das letzte Jahr haben wir tagtäglich bis tief in die Nacht in unserem Büro hier in Bochum gesessen und an unserer Mission gearbeitet“, sagt Schmidt.

Katharina Schmidt und Björn Sperling haben Sperlingbags gegründet. © Privat
Katharina Schmidt und Björn Sperling haben Sperling-Bags gegründet.

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Veröffentlicht

Mittwoch
24. Februar 2021
09:51 Uhr

Von

Katrin Heyer

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