Mit 35 Prozent befindet sich die Anzahl grüner Start-ups in Deutschland, laut Green Startup-Monitor 2023, auf einem neuen Höchststand.
© RUB, Marquard

Förderung Zwei Start-ups stellen die Weichen für ein klimaneutrales NRW

Beim Förderwettbewerb Grüne Gründungen.NRW konnten sich GEMESYS und Okeanos Fördermittel sichern.

Nordrhein-Westfalen soll zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas werden. Für den nachhaltigen Umbau der Wirtschaft sind grüne Start-ups unverzichtbar. Mit dem Förderwettbewerb Grüne Gründungen.NRW unterstützt das Land umweltorientierte Start-ups bei der Entwicklung neuer Lösungen, die zum Klima-, Ressourcen- und Umweltschutz beitragen.

Die Start-ups GEMESYS und Okeanos der Ruhr-Universität Bochum wurden in der zweiten Förderrunde mit Fördermitteln bedacht. Ihre Projektideen für eine mikrobielle Brennstoffzelle und eine energieeffiziente Softwarelösung für das Training von Künstlicher Intelligenz wurden aus 36 eingereichten Projektskizzen ausgewählt. Insgesamt haben sieben Projekte eine Förderempfehlung erhalten. Mit ihren Vorhaben tragen die Start-ups der Ruhr-Universität zur nachhaltigen Entwicklung des Landes NRW sowie zum Klima- und Umweltschutz bei.

bioSpectre von Okeanos

Kläranlagen energetisch zu optimieren und Treibhausgas-Emissionen, wie Lachgas, zu minimieren, das verspricht das Projekt bioSpectre von Okeanos. Schon jetzt kommen zahlreiche Sensoren und Labormessungen zum Einsatz, um einen ressourcenarmen Betrieb von Kläranlagen zu gewährleisten. Die bisherigen Online-Sensoren sind wartungs-, kosten- und personalintensiv. Die gesetzlich vorgeschriebenen Summenparameter werden hauptsächlich wöchentlich im Rahmen von 24h-Mischproben im Labor gemessen. Um auf Belastungssituationen schnell reagieren zu können, werden jedoch Daten in Nahe-Echtzeit benötigt.

Mit bioSpectre entwickeln Okeanos eine mikrobielle Brennstoffzelle, um Zulauffrachten und andere Wasserqualitätsparameter von Kläranlagen energieautark zu messen. Wichtige biologische Messparameter können in stündlicher Auflösung erfasst und für die Modellierung von abwassertechnischen Anlagen genutzt werden. Durch eine integrierte Datenauswertung und -analyse ist der Einsatz des Sensors auch ohne Schulungen oder komplexe IT-Integrationen möglich. Somit wird diese Innovation auch für kleine Kläranlagen und deren Betreiber nutzbar. Für ihre Idee erhalten Okeanos 500.000 Euro Fördermittel.

Das WORLDFACTORY Start-up Center

Das WORLDFACTORY Start-up Center (WSC) unterstützt als zentrale Anlaufstelle für Gründung und Transfer alle Gründungsinteressierten dabei, ihre Ideen von der Wissenschaft in die Wirtschaft zu überführen.

Neben kompetenter Beratung, Netzwerkevents, Workshops und Wettbewerben stellt das WSC die Räumlichkeiten und die Infrastruktur zum Erproben innovativer Ideen bereit. Das WSC wird als „Exzellenz Start-up Center.NRW“ durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

EMULAITE von GEMESYS und dem ZESS

Mit dem Projekt EMULAITE soll eine innovative, nachhaltige und energieeffiziente Softwarelösung für das Training von KI-Modellen entwickelt werden. Die Grundlage hierfür stellen bereits entwickelte Trainingsmethoden dar, die von biologischen Prinzipien und der Emulation elektrischer Schaltkreise inspiriert sind. Die Methode reduziert die Rechenkomplexität und verbessert die Genauigkeit von KI-Modellen, und macht sie auf ressourcenbeschränkten Geräten zugänglich. Das Start-up GEMESYS arbeitet in dem Projekt mit dem Zentrum für das Engineering Smarter Produkt-Service-Systeme, kurz ZESS, der Ruhr-Universität Bochum zusammen. Das Projekt EMULAITE erhäkt die maximale Fördersumme von 800.000 Euro.

Der Förderwettbewerb Grüne Gründungen.NRW

Nordrhein-Westfalen ist der bundesweit größte Standort für Gründungen aus der Umweltwirtschaft. Um grüne Gründungen im Bundesland weiter zu stärken, hat das Land NRW im Rahmen des EFRE/JTF-Programms NRW 2021-2027 den Förderwettbewerb Grüne Gründungen.NRW ins Leben gerufen. Mit dem Förderaufruf sollen Prototypen in den acht Teilmärkten der Umweltwirtschaft, darunter Energieeffzienz und Wasserwirtschaft, entwickelt und getestet werden. In der zweiten von insgesamt drei Förderrunden stand ein Budget von 4,56 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln zur Verfügung.

Veröffentlicht

Donnerstag
07. März 2024
09:20 Uhr

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