1962, 1990, 2015: Unter der Glasplatte befinden sich Zeitkapseln aus fünf Jahrzehnten Universitätsgeschichte. Der Grundstein hat sein Zuhause auf dem Campus gefunden. © RUB, Marquard

Jubiläum RUB50 Der Grundstein ist zuhause

Jetzt ist der Deckel wortwörtlich drauf: Mit der Verlegung ihres Grundsteins auf den Campus schließt die RUB das Kapitel der Jubiläumsfeier. Den Grundstein von damals zu bergen, war gar nicht so leicht.

Nah an der Glasfassade, direkt unter dem großen, vertikal angebrachten Schriftzug „Audimax“ und zwischen den beiden Haupteingängen des Gebäudes laufen die Mitglieder und Gäste der RUB seit September 2016 über eine dicke Glasplatte oder an ihr vorbei. Darunter in zwei Kammern unterteilt und mit Jahreszahlen versehen: Zeitkapseln aus fünf Jahrzehnten Universitätsgeschichte.

Was von Weitem eher unscheinbar wirkt und von Nahem ein richtiger Hingucker ist, verwundert sodann durch die Jahresangaben: 1962, das steht auf der unteren der beiden Zeitkapseln, und darüber in je halb so großen Gravuren 1990 und 2015 auf der zweiten Kapsel. Warum?

Grundstein gesucht und gefunden

Die Ruhr-Universität hat in einer aufwendigen Suche ihren ursprünglichen Grundstein ausfindig gemacht und geborgen. Dieser war aber nicht etwa auf dem Campus, sondern im ersten sogenannten Ausweichgebäude an der Overbergstraße eingemauert worden – im Jahr 1962 und somit zwei Jahre vor dem eigentlichen Baustart auf dem heutigen Universitätsgelände. 1964 begannen die Arbeiten an den Gebäuden IA und IB.

Maßgeblich für das Jubiläum 50 Jahre RUB war jedoch von vornherein das Datum der Eröffnung der Ruhr-Universität als damals erste Universitätsneugründung der Bundesrepublik Deutschland – und das war 1965. Also feierte die RUB 1990 ihr 25-Jähriges und 2015 groß und weithin sichtbar ihren runden Geburtstag.

In der Mitte der Universität

Aus heutiger Sicht könnte man launig sagen: In der Euphorie der Aufbruchstimmung in den 1960er-Jahren war man seiner Zeit einfach schon ein Stück weit voraus – und legte einen Grundstein für eine Universität an einer Stelle, die gar nicht unmittelbar zum Campus gehörte.

Viel wichtiger ist heute hingegen: Der Grundstein ist zuhause. Er hat seinen Platz auf dem Forum gefunden, in der Mitte der Universität. Die Grundsteinverlegung war das letzte, noch offene Projekt aus dem Jubiläumsjahr 2015. Jetzt ist der Deckel drauf – und der Grundstein für künftige Jubiläen mit Sicherheit leichter zu finden und zu bergen.

Was ist in den Zeitkapseln?

Für die sogenannte Zeitkapsel, das eigentliche Herzstück eines Grundsteins, gibt es eine Art Standardbefüllung. Der Inhalt vermittelt einen Eindruck von der Zeit, in der ein Gebäude erbaut wurde – dazu zählen Tageszeitungen, üblicherweise vom Tag der Grundsteinlegung, die jeweils gültigen Geldmünzen, eine Liste mit tagesaktuellen Preisen ausgewählter Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände sowie Urkunden.

In der Zeitkapsel 2015 befinden sich außerdem der RUB-Duft „Knowledge“, der zum Jubiläum entwickelt wurde, und ein USB-Stick mit dem Jubiläumsbuch „Das blaue Wunder“ als Datei. Das Buch selbst hätte wegen seiner Maße nicht in die Kapsel gepasst.

Unveröffentlicht

Von

Jens Wylkop

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