Wissenschaftsjahr 2020/21 Bioökonomie findet Stadt
Ein neues Video zeigt, wie sich RUB-Forschende als Teil der UniverCity Bochum im Wissenschaftsjahr 20/21 für die bundesweite Open-Air-Ausstellung „Biökonomie findet Stadt“ sowie begleitende Online-Camps engagierten.
Gummibärchen, Limo, Jeansstoff: Azofarbstoffe sind beliebte Färbemittel – und eine Gefahr für Mensch und Umwelt. Forschenden der RUB ist es gelungen, Bakterien zu isolieren, die solche Farbstoffe abbauen und unschädlich machen. Über diese Forschung informierte von Mai bis November 2021 ein Bauzaunbanner an der Universitätsstraße/Ecke Südring. Als eines von insgesamt zwölf Bannern bekleidete es den fünfzig-Meter-langen Zaun. Die Open-Air-Ausstellung gehörte zu den Projekten, die im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2020/2021 zum Thema Bioökonomie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde. Zum Jahresende wirft das Projektteam einen Blick zurück auf die gelungene Veranstaltung in unserer Stadt:*
Bundesweite Ausstellung im Wissenschaftsjahr 2020/21
Mit der Bauzaun-Initiative gaben insgesamt neun deutsche Wissenschaftsstädte Einblicke in spannende Forschungsprojekte. Wie können wir nachhaltiger leben und Ressourcen schonen? Was ist eigentlich Bioökonomie? Und was haben Algen, Pilze, Gras und bunte Farben damit zu tun? Neben Bochum war die Ausstellung auch in Bielefeld, Bremen, Halle (Saale), Karlsruhe, Oldenburg, Potsdam, Regensburg und Siegen zu sehen. Die bunte Open-Air-Ausstellung gab überraschende Antworten und lud zum Vorbeischlendern ein (siehe Bildergalarie).
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Nicht nur die Inhalte der Ausstellung waren nachhaltig: Die Bauzaunbanner selbst bestanden zu 100 Prozent aus recycelten PET-Flaschen und werden nun nach Ende der Ausstellung wiederverwertet. „Mit der Ausstellung haben wir gezeigt, wie sich die Forschungsthemen der Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Alltag wiederfinden“, so Sarah Köthur, die das Projektbüro der UniverCity Bochum leitet und die Ausstellung vor Ort koordinierte. Die Bauzaunausstellung konnte von Mai bis November besucht werden.
Forschungsprojekt zu Azofarbstoffen
Das Bochumer Banner stellte dabei die Forschung der Arbeitsgruppe Mikrobielle Biotechnologie von Prof. Dr. Dirk Tischler vor, die den Abbau von Azofarbstoffen untersucht. Azofarbstoffe stehen schon lange in Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. In Deutschland sind deshalb nur nicht-giftige Ausgangsstoffe für Farbstoffe zugelassen. Weltweit sieht das allerdings anders aus. Insbesondere beim Abbau der Azofarbstoffe können giftige Amine freigesetzt werden, die die Umwelt verschmutzen. Das Forschungsteam der RUB sucht nach Bakterien, die in der Lage sind, giftige Azofarbstoffe vollständig in unschädliche Amine und Kohlendioxid umzuwandeln.
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„Wir suchen nach Mikroben, die Azo-Verbindungen verstoffwechseln. Unser Ziel ist es, einen gefahrlosen und vollständigen Abbau der Farbstoffe zu gewährleisten“, so Tischler.
Spannende Mitmach-Experimente
Neben der Bauzaunausstellung fanden in diesem Jahr in allen neun teilnehmenden Städten Veranstaltungen rund um das Thema Bioökonomie statt. In Bochum führte das Forschungsteam um Dirk Tischler im Mai und im Juni insgesamt zehn kostenlose Online-Science-Camps mit Farbexperimenten für Schulklassen durch und konnte so fast 200 Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer begeistern.
*Dieser Artikel wurde nach Fertigstellung des Videos im Dezember 2021 angepasst.
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