Aktionswochen gegen Gewalt Orange Days an der Ruhr-Universität
Das zentrale Gleichstellungsbüro der Ruhr-Universität beteiligt sich gemeinsam mit dem Akafö an einer Aktion der Hochschulen in NRW.
Ausgehend von der Kampagne „Orange the World“ der Vereinten Nationen ist die Farbe Orange in den folgenden Tagen an der Ruhr-Universität präsent. Unter anderem setzen orangefarbene Flaggen auf dem Campus ein sichtbares Zeichen gegen jegliche Form von Gewalt. Am Montag, 25. November 2024, startet am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen der 16-tägige Aktionszeitraum, der am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte endet. Ziel der Kampagne ist es, Zeichen für eine Welt ohne Gewalt gegen Frauen zu setzen.
Das zentrale Gleichstellungsbüro der Ruhr-Universität beteiligt sich in Kooperation mit dem Akademischen Förderungswerk (Akafö) an der landesweiten Aktion der Hochschulen in NRW „Gewalt kommt mir nicht auf den Campus“ mit bedruckten Brötchentüten zum Thema und macht zudem mit Aufstellern und Infoscreens auf das Thema aufmerksam. Auf der Ebene der Kaffeebar A_KAFFEE im Mensagebäude steht zudem eine orangefarbene Bank, die symbolisiert, dass es an der RUB „keinen Platz“ für Gewalt an Frauen und Mädchen gibt. Weitere Informationen zur landesweiten Aktion finden sich hier.
Gewalt gegen Frauen
Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat nach aktuellen Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) im Jahr 2023 im besorgniserregendes Ausmaß zugenommen: Im Vergleich zum Vorjahr hat das BKA in den Bereichen häusliche Gewalt, Sexualstraftaten, digitale Gewalt und Tötungsdelikte und Menschenhandel steigende Zahlen registriert.
Gewalt gegen Frauen betrifft auch Hochschulen, wie bereits im Jahr 2022 im Rahmen der europaweiten UniSAFE-Studie erfasst wurde. Dabei berichteten 66 Prozent der befragten Frauen, die an einer Hochschule oder wissenschaftlichen Einrichtung studieren oder arbeiten, dass sie mindestens eine Form von geschlechtsbezogener Gewalt erlebt haben. Das Folgeprojekt Gender Safe nimmt die Ausarbeitung umfassender Maßnahmen zur Beendigung geschlechtsspezifischer Gewalt in Forschung und Hochschulbildung auf europäischer Ebene in den Fokus.
Die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen im Hochschulkontext erfordert ein koordiniertes und ganzheitliches Vorgehen auf struktureller, institutioneller und politischer Ebene, um Formen von sexualisierter Gewalt, die insbesondere im Hochschulalltag von Abhängigkeits- und Machtungleichverhältnissen begünstigt werden, konsequent entgegenzuwirken.
Antidiskriminierungsrichtlinie
Die Ruhr-Universität hat mit Veröffentlichung der Antidiskriminierungsrichtlinie im Februar 2023 ihre Mitglieder und Angehörigen explizit dazu aufgefordert, Diskriminierung nicht hinzunehmen, sondern anzusprechen und dagegen vorzugehen. Von Diskriminierung und Gewalt betroffene Personen haben ein Recht auf Beratung und Beschwerde. Die Universität ermutigt ausdrücklich, dieses zu nutzen und Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus wird campusweit mit dem Awareness-Projekt Unser Campus – Gegen Sexismus an der RUB auf das Thema aufmerksam gemacht.
Beratungsstellen und Expertise an der RUB
Das Zentrale Gleichstellungsbüro der Ruhr-Universität Bochum berät, unterstützt und begleitet von Gewalt betroffene Frauen parteilich und unter Wahrung der Verschwiegenheitspflicht. Darüber hinaus bilden die Antidiskriminierungsstelle der Ruhr-Universität sowie die Psychosoziale Beratung der Ruhr-Universität (Ivonne Lee) weitere Anlaufstellen.
Angebote zum Ausbau der eigenen Handlungskompetenzen finden sich auch im Fortbildungsportal der Ruhr-Universität. Hier werden ein- bis mehrmals jährlich Workshops und Vorträge zur unbewussten Voreingenommenheit (Unconscious Bias), zur Gewaltprävention und Deeskalation, zum Konfliktmanagement und zum Umgang mit sexualisierter Diskriminierung und Gewalt an der Hochschule angeboten. Die Teilnahme ist für alle RUB-Beschäftigten kostenfrei.
Im Rahmen der Orange Days wird in den kommenden Tagen auch schlaglichtartig Forschung und Engagement an der Ruhr-Universität zum Thema Gewalt gegen Frauen und die Frage, was wir gemeinsam dagegen erreichen können, beleuchtet. Als Erstes ist ein Interview mit der mehrfach preisgekrönten Sozialwissenschaftlerin Julia Habermann erschienen.