
Beim Cybersec Day gab es viel Zeit für den Austausch.
Horst-Görtz-Institut
25 Jahre IT-Sicherheitsstudium mit Sommerfest gefeiert
Die Ruhr-Universität Bochum hat auf dem Gebiet der Cybersicherheit Pionierarbeit geleistet. Mit einem großen Sommerfest hat das Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit das Jubiläum gefeiert.
Was vor einem Vierteljahrhundert als mutiger Schritt ins Ungewisse begann, ist heute einer der bedeutendsten Schwerpunkte der Ruhr-Universität Bochum: Der Studiengang IT-Sicherheit an der Fakultät für Informatik – kurz ITS – feiert 25-jähriges Bestehen. Und das nicht im kleinen Rahmen. Beim Cybersec Day des Horst-Görtz-Instituts für IT-Sicherheit (HGI) kamen im Juni 2025 über 200 Gäste zusammen, um gemeinsam auf ein Vierteljahrhundert Ausbildung, Forschung und Fortschritt zurückzublicken.
Trotz Regen war die Stimmung bestens: Über 200 Forschende, Studierende, Alumni und Freunde des Instituts kamen zusammen, um gemeinsam zu feiern. Der Vormittag war dem wissenschaftlichen Austausch unter den Forschenden gewidmet, mit Lightning Talks, Speed Dating und Diskussionen. Am Nachmittag öffnete sich die Veranstaltung für alle Mitglieder und Freund*innen des HGI: mit Grußworten, einem Rückblick auf 25 Jahre IT-Sicherheit an der RUB – und einem Sommerfest samt Outdoor-Spielen, Tischtennisturnier und Musik.

HGI-Sprecher Ghassan Karame
In seiner Eröffnungsrede machte HGI-Sprecher Prof. Dr. Ghassan Karame deutlich, warum Grund zur Freude besteht: „Wir gehören zu den führenden IT-Sicherheitsinstituten Europas – und wir werden diesen Weg auch in Zukunft konsequent weitergehen.“
Wegweisende Entscheidung
Möglich wurde dieser Erfolg durch eine wegweisende Entscheidung vor 25 Jahren. Der Unternehmer Horst Görtz hatte der Ruhr-Universität im Jahr 2000 eine großzügige Spende zugesagt – unter einer Bedingung: Die IT-Sicherheit sollte nicht nur als Forschungsfeld gestärkt, sondern auch in der Lehre verankert werden. „Seine Bedingung war damals, einen Studiengang ins Leben zu rufen“, erinnert sich Prof. Dr. Christof Paar, einer der Gründungsväter des HGI und heute Direktor des Max-Planck-Instituts für Sicherheit und Privatsphäre in Bochum. „Damals galt das Thema noch als Randerscheinung.“ Doch die Ruhr-Universität handelte entschlossen – ganz im Sinne eines Mottos, das bis heute den Spirit der Community prägt, so Paar: Move fast and break things. Mit dem nötigen Mut und der Unterstützung von Horst Görtz wurde ein Studiengang aufgebaut, der in dieser Form in Deutschland einzigartig war – und den Weg für ein neues Forschungsfeld ebnete.
Was mit rund 30 Studierenden begann, zählt heute über 800 Einschreibungen. Damit gehört ITS an der Ruhr-Universität Bochum zu den größten Studienprogrammen für Cybersicherheit in Europa. Und mehr noch: Das Studium hat sich zu einem Magneten für junge Talente aus dem In- und Ausland entwickelt. „Nach dem Abi fand ich den Mix aus Mathematik, Informatik und Elektrotechnik spannend“, erzählt Felix Uhle, Absolvent des Studiengangs. „Damals war IT-Sicherheit für mich vor allem so etwas wie Hacking – aber im Studium habe ich gelernt, was noch alles dazu gehören kann, wie beispielsweise die Sicherheit von Personalausweisen oder Chips im Allgemeinen. Das macht mir heute am meisten Spaß“.
Tatsächlich zeichnet sich der Bochumer Studiengang durch eine seltene Tiefe und Breite aus. Er verbindet Grundlagenfächer wie Informatik, Mathematik und Elektrotechnik mit hochaktuellen Themen der Cybersicherheit wie Human Aspects und Künstlicher Intelligenz. Die Lehre ist forschungsnah und interdisziplinär, getragen von einem wissenschaftlichen Umfeld, das europaweit seinesgleichen sucht. Zahlreiche Professor*innen am HGI sind mit renommierten Preisen ausgezeichnet worden – darunter der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis und mehrere ERC Grants. Die Weiterförderung des Exzellenzclusters CASA (Cyber Security in the Age of Large-Scale Adversaries) unterstreicht den internationalen Rang des Standorts.
Vielfältige Angebote für Studierende
Neben der Forschung spielt am HGI auch die studentische Community eine wichtige Rolle. Die Fachschaft für IT-Sicherheit präsentierte beim Cybersec Day die vielfältigen Angebote für Studierende – von Spieleabenden über Hackathons bis hin zum CTF-Team „FluxFingers e.V.“, das bei internationalen Wettbewerben regelmäßig Spitzenplätze erreicht. „Wir kooperieren auch mit anderen Fachbereichen oder veranstalten gemeinsame Hacking-Events mit Bochumer Start-ups“, berichtet der Fachschaftssprecher Lars Adolph.
So wird ITS an der Ruhr-Universität nicht nur zur akademischen Ausbildung, sondern zur Gemeinschaft – und zum Sprungbrett in eine Zukunft voller Herausforderungen. Denn eines ist sicher: Die Nachfrage nach klugen Köpfen in der Cybersicherheit wird weiter steigen. „Ein Abschluss bei uns öffnet viele Türen“, resümiert der Fachschaftssprecher. „Unsere Alumni sind in Forschung, Wirtschaft und Behörden gleichermaßen gefragt.“
Es gibt also viele gute Gründe, in Bochum zu feiern – und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken.