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Preise an zwei Kinderpsychologinnen
Wie wirkt sich das Verhalten der Eltern in den ersten Lebenswochen auf die psychische Entwicklung ihres Säuglings aus? Wie können Kleinkinder geduldig warten lernen? Für ihre Antworten auf diese Fragen sind Dr. Sabrina Fuths und Johanna Sroka mit den Forschungspreisen der Bundesvereinigung Verhaltenstherapie im Kindes- und Jugendalter BVKJ für die beste Dissertation und die beste Masterarbeit ausgezeichnet worden. Die Preise wurden beim Jahreskongress der BVKJ Ende April 2017 in Berlin verliehen.
Elterntraining vor der Geburt führt zu zufriedeneren Babys
Schwierigkeiten von Babys, sich an die Umwelt und die Anforderungen des Lebens anzupassen, zeigen sich oft in andauerndem Schreien und Problemen mit dem Schlafen und Essen. Sabrina Fuths hat sich in der Doktorarbeit mit dieser frühen Lebensphase befasst und unter anderem ein Modell entwickelt, wie sich eine mangelnde Feinfühligkeit der Mutter entwickelt, die zu solchen Schwierigkeiten beiträgt.
Bestandteil ihrer Arbeit war auch die Überprüfung der Wirksamkeit eines Trainingsprogramms für werdende und junge Eltern namens Baby-Triple P. Es vermittelt schon vor der Geburt Wissen über die kindliche Entwicklung im ersten Lebensjahr und Tipps und Strategien zur Beruhigung des Kindes sowie zur Förderung gesunder Schlafgewohnheiten. Ihre Studie mit 49 Paaren in Deutschland ergab, dass die Säuglinge der Eltern, die vor der Geburt an dem Programm teilgenommen hatten, weniger schrien und häufiger wach und zufrieden waren im Vergleich zu den Säuglingen der Eltern, die nicht an dem Programm teilgenommen hatten.
Wie Kleinkinder geduldig warten
Johanna Sroka hat untersucht, wie Kleinkinder warten lernen können. Viele Kleinkinder finden warten schrecklich, bekommen Wutanfälle oder nerven ihre Eltern. In ihrer Studie konnte Johanna Sroka nachweisen, dass Kinder von ihren Eltern besser als von anderen Personen abschauen können, wie man sich Wartezeiten mit Spielen vertreiben kann. Inzwischen arbeitet sie an ihrer Dissertation, in der es darum geht, ob Geschwister als Modell vielleicht sogar nocht besser funktionieren als die Eltern.
8. Mai 2017
13.11 Uhr