An dem Buch haben meherere Autorinnen und Autoren der RUB mitgewirkt.
© RUB, Marquard

Designobjekt Mensch Was die moderne Wissenschaft kann, darf und soll

Durch Genschere oder Mensch-Maschine-Schnittstelle können wir künftig radikalen Einfluss auf unsere eigene Existenz nehmen.

Cyborgs, Designerbabys und künstliche Superintelligenzen – das mag vor einigen Jahren noch nach Science-Fiction geklungen haben. Die moderne Wissenschaft lässt diese Utopien jedoch längst in greifbare Nähe rücken.

Mit der sogenannten Crispr/Cas-Technologie lassen sich zum Beispiel gezielt einzelne Gene entfernen oder austauschen und Organismen potenziell nach Wunsch verändern. Das Ende aller Erbkrankheiten scheint in Sicht, und gleichzeitig beschwört die Technik düstere Visionen von maßgeschneiderten Menschen herauf. Auch die informationstechnologischen Errungenschaften sind für viele ein zweischneidiges Schwert. Erst 2017 musste Facebook ein Experiment abschalten, als zwei auf Englisch trainierte künstliche Intelligenzen plötzlich in einer eigenen Sprache kommunizierten, die die Entwickler selbst nicht mehr verstehen konnten. Werden Computer bald intelligenter sein als Menschen? Inwieweit soll der Mensch mit den Maschinen fusionieren? Und ist es in Ordnung, mit der Genschere Gott zu spielen?

Horrorszenario oder Hoffnung auf bessere Welt

Was für manche eine Hoffnung auf eine bessere Welt birgt, ist für andere ein Horrorszenario. Höchste Zeit, sich ethisch damit auseinanderzusetzen, inwieweit der Mensch sein technisches Können nutzen sollte, meint Prof. Dr. Dr. Benedikt Göcke. Der Bochumer Philosoph und Theologe hat im März 2018 das Buch „Designobjekt Mensch“ mit herausgegeben, das sich mit dem Transhumanismus befasst – also mit der Frage, inwieweit der Mensch technische Errungenschaften nutzen sollte, um aktiv sein eigenes Wesen und das seiner Umwelt zu verändern.

Zum Buch

Das Buch „Designobjekt Mensch. Die Agenda des Transhumanismus auf dem Prüfstand“ ist im Herder-Verlag erschienen. Es basiert auf einer Konferenz, die im April 2017 in Münster stattgefunden hat. Erstmalig kamen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sechs Ländern zusammen, um Probleme und Chancen der biologischen und technologischen Perfektionierung des Menschen geisteswissenschaftlich und naturwissenschaftlich einzuordnen.

Es gibt Anhänger von moderaten und radikalen Formen des Transhumanismus sowie natürlich auch Skeptiker und strikte Gegner. „Anhänger des moderaten Transhumanismus möchten den aktuellen Menschen verbessern, etwa alle Krankheiten heilbar machen“, erklärt Göcke. „Der radikale Transhumanismus strebt an, letztendlich eine neue menschliche Spezies zu erschaffen.“ Durchaus wird auch die Unsterblichkeit im Diesseits angestrebt.

Inwieweit moderate und radikale Formen des Transhumanismus ethisch vertretbar sind, beschreiben vier Autorinnen und Autoren von der RUB, die zu dem Buch „Designobjekt Mensch“ beigetragen haben. Im Newsportal schildern sie ihre Sicht auf den Transhumanismus.

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Originalveröffentlichung

Benedikt Göcke, Frank Meier-Hamidi (Herausgeber): Designobjekt Mensch. Die Agenda des Transhumanismus auf dem Prüfstand, Herder-Verlag, Freiburg 2018, 532 Seiten, ISBN: 9783451378515

Veröffentlicht

Freitag
22. Juni 2018
09:18 Uhr

Von

Julia Weiler

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