Pedro Salomão wird seine Zusammenarbeit mit Bochumer Mathematikern vertiefen.
© RUB, Marquard

Humboldt-Preisträger Das Problem dreier Körper

Der Gast aus Brasilien baut auf Bochumer Ideen von Anfang der 1990er-Jahre auf.

Gefördert mit dem Friedrich-Wilhelm-Bessel-Forschungspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung wird der brasilianische Mathematiker Prof. Dr. Pedro Salomão seine Kooperation mit Forschern der RUB weiter vertiefen. Seit März 2018 ist er zu Gast am Lehrstuhl Analysis von Prof. Dr. Alberto Abbondandolo. Gemeinsam mit ihm und Prof. Dr. Barney Bramham, ebenfalls RUB-Mathematiker, wird sich Salomão mit generellen Aussagen zur Dynamik von physikalischen Systemen beschäftigen.

Einfache Gleichungen, schwierig zu lösen

Pedro Salomão befasst sich mit der geometrischen Dynamik, bei der es darum geht, nonlineare dynamische Systeme mit geometrischen Methoden zu verstehen. Ein Beispiel: Drei Himmelskörper, die durch die Schwerkraft voneinander angezogen werden, lassen sich mit Gleichungen beschreiben, die einfach aussehen, aber schwer zu lösen sind. Mathematiker gehen solche Probleme auf einer abstrakten Ebene an, um zu generellen Aussagen zu kommen, die auf verschiedene Probleme übertragbar sind.

Neue Techniken entwickelt

In seiner Zeit in Bochum wird Pedro Salomão ein spezielles Drei-Körper-Problem bearbeiten, in dem man von einem leichten Satelliten ausgeht, der von zwei schweren Körpern angezogen wird. Das Verhalten des leichten Satelliten gegenüber den Körpern ändert sich, je nachdem wie viel Energie im Spiel ist. Bei wenig Energie wird er in der Nähe eines der beiden schweren Körper bleiben. Bei viel Energie kann er sich aber frei von einem zum anderen bewegen – seine Dynamik wird extrem kompliziert.

Salomão hat einige neue Techniken entwickelt, die es ihm erlauben, dieses Problem anzugehen. Sie basieren auf Ideen, die Andreas Floer in den frühen 1990er-Jahren in Bochum angestellt hat.

Zur Person

Pedro Salomão wurde 1974 in Brasilien geboren, studierte Angewandte Mathematik in São Pau­lo und wurde 2002 dort promoviert. Seit 2009 ist er Professor an seiner Heimatuniversität. Forschungsaufenthalte führten ihn nach New York, Princeton und Bochum.

Veröffentlicht

Donnerstag
07. Juni 2018
12:37 Uhr

Von

Meike Drießen

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