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Virologen empfehlen Händedesinfektion
Die Zahl der Fälle des neu aufgetretenen Coronavirus aus Wuhan in China steigt weiter, und mittlerweile steht fest: Das Virus kann auch von Mensch zu Mensch übertragen werden. Bislang haben sich nach Angaben der chinesischen Behörden etwa 800 Menschen angesteckt, darunter auch medizinisches Personal. „Eine wichtige Maßnahme, um die Verbreitung von Krankheitserregern einzudämmen ist die Händedesinfektion“, sagt Prof. Dr. Eike Steinmann, Leiter der Abteilung Molekulare und medizinische Virologie der RUB.
Einfache, aber wirksame Rezepte auf Alkoholbasis
Die Weltgesundheitsorganisation WHO stellt seit vielen Jahren zwei Rezepte zur Verfügung, nach denen Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis mit einfachen Mitteln direkt in Krisengebieten angemischt werden können. Das Team der Virologie der RUB konnte in der Vergangenheit zeigen, dass diese Desinfektionsmittel auch plötzlich neu auftretende Viren wie Mers und Sars inaktivieren können. Beide Viren gehören zur Familie der Coronaviren, zu der auch das aktuell grassierende Wuhan-Virus, von der Weltgesundheitsorganisation vorläufig „2019-nCoV“ getauft, gezählt wird.
„Obwohl die beiden Desinfektionsmittel für den Einsatz gegen das neue Coronavirus bislang nicht getestet wurden, gehen wir davon aus, dass es sich mit den beiden Rezepturen der WHO abtöten lässt“, so Steinmann.
Anindya Siddharta et al.: Virucidal Activity of World Health Organization–Recommended Formulations Against Enveloped Viruses, Including Zika, Ebola, and Emerging Coronaviruses, in: The Journal of Infectious Diseases, 2017, DOI: 10.1093/infdis/jix046
24. Januar 2020
08.49 Uhr