Religionsforschung Handbuch für den praktischen Umgang mit religiöser Vielfalt erschienen
Vergleiche von Fallstudien aus Pflege, Verwaltung, Bildung und vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen zeigen, dass eine Sensibilisierung notwendig ist.
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt ist Normalität in unserer Gesellschaft. Im Alltag müssen aber immer wieder Herausforderungen gemeistert werden, die durch das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen Vorstellungen entstehen können. Fallanalysen mit Anregungen für die Praxis zeigt ein Praxishandbuch auf, das im Rahmen der ersten Förderphase des NRW-Forschungskollegs „Religiöse Pluralität und ihre Regulierung in der Region“ (Replir) entstanden ist. Das Handbuch wird von den beiden ehemaligen Koordinatorinnen des Kollegs, Sarah Jahn und Judith Stander-Dulisch, herausgegeben und vom Wochenschau-Verlag in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung NRW publiziert.
Das Forschungskolleg ist ein Gemeinschaftsprojekt des Centrums für Religionswissenschaftliche Studien (Ceres) der RUB mit dem Centrum für Religion und Moderne (CRM) der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Sensibilisierung ist notwendig
Wie gehen Kranken- und Pflegeeinrichtungen mit den unterschiedlichen religiösen und kulturellen Vorstellungen ihrer Patientinnen und Patienten um? Welche Handlungsspielräume haben öffentliche Verwaltungen, um etwa die verschiedenen religiösen und weltanschaulichen Bedürfnisse der Stadtbevölkerung zu berücksichtigen, ohne dabei das Neutralitätsprinzip zu verletzen? Wie gehen Lehrkräfte mit der religiösen und weltanschaulichen Vielfalt ihrer Schülerschaft um? Diese und andere Fallbeispiele aus Pflege, Politik und öffentlicher Verwaltung sowie dem Bildungswesen, den Medien, dem Arbeitsplatz und dem Bereich des zivilgesellschaftlichen Miteinanders untersuchen die Autorinnen und Autoren. „Bei den gesammelten Beispielen aus Nordrhein-Westfalen wird deutlich, dass es in vielen Praxisbereichen auch einer Sensibilisierung und Bewusstwerdung bedarf, um solcherlei Herausforderungen zu bewältigen“, so die Herausgeberinnen Sarah Jahn und Judith Stander-Dulisch.
Das Praxishandbuch bündelt die zentralen Ergebnisse des Forschungskollegs für die verschiedenen Praxisbereiche. Die beiden Herausgeberinnen betonen, dass sich das Buch vor allem für den Blick über den eigenen Tellerrand eignet. Fallstudien aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen bilden die Grundlage. „Mit überblicksartigen Artikeln als Rahmung möchten wir bewusst dazu einladen, den Umgang mit religiöser und weltanschaulicher Vielfalt in anderen Bereichen näher in den Blick zu nehmen, um damit auch Lernprozesse anzustoßen“, so die Herausgeberinnen.