Virologie Postdoktorandenpreis der Robert-Koch-Stiftung für Stephanie Pfänder
Coronaviren beschäftigen sie seit Jahren. In den vergangenen Monaten hat ihre Arbeit ungeahnte Aktualität gewonnen.
Für ihre Analyse verschiedener Aspekte der Coronavirus-Infektion wurde Prof. Dr. Stephanie Pfänder von der Abteilung für Molekulare und medizinische Virologie der RUB mit dem Postdoktorandenpreis der Robert-Koch-Stiftung ausgezeichnet. Besonders hob die Stiftung bei der Ehrung ihre Erkenntnisse über die Rolle eines bestimmten Gens hervor, das hemmende Wirkung auf Coronaviren ausübt. Darüber hinaus hat Stephanie Pfänder auch untersucht, wie lange die Viren unter verschiedenen Bedingungen auf unterschiedlichen Oberflächen infektiös bleiben können und welche Desinfektionsmittel zuverlässig dagegen wirken. Auch konnte sie zeigen, dass bestimmte Mundspüllösungen das Ansteckungsrisiko mit Sars-Cov-2 reduzieren können. Der Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, wurde am 14. November 2020 online verliehen.
Ein schneller Antikörpertest
Da es zurzeit weder einen effektiven Impfstoff noch eine zugelassene, spezifische Behandlungsmöglichkeit gegen Sars-Cov-2 gibt, wird die Plasmatherapie als eine alternative Behandlungsstrategie untersucht. Dabei wird das Blutplasma von genesenen Covid-19-Patienten eingesetzt. Neutralisierende Antikörper sollen dann den Verlauf von akut infizierten Menschen verbessern. Zur schnellen und zuverlässigen Bestimmung von neutralisierenden Antikörpern hat Stephanie Pfänder einen neuen Test mitentwickelt und evaluiert. „Der neue Test liefert deutlich schnellere Ergebnisse als ein klassischer Neutralisationstest“, hebt Stephanie Pfänder hervor. Zudem kann dieser Test zur Evaluierung von Impfstoffkandidaten und monoklonalen Antikörpern verwendet werden.
Aktuell forscht Stephanie Pfänder weiter an verschiedenen Aspekten der Coronavirus-Infektion, insbesondere der Interaktion von Viren mit dem Immunsystem. Um authentischere Zellkulturmodelle zu nutzen, arbeitet sie daher intensiv an Organoidmodellen zur Untersuchung der Virus-Wirt-Interaktionen.