Chemie Neuer Syntheseweg für Biosprit-Produktion
Im Vergleich zu früheren Verfahren erzielte das Team eine hohe Ausbeute und Selektivität bei weniger aggressiven Reaktionsbedingungen.
Ein deutsch-chinesisches Forschungsteam hat einen neuen Syntheseweg gefunden, um aus Biomasse Biosprit herzustellen. Die Chemikerinnen und Chemiker wandelten die aus Biomasse erzeugte Substanz 5-Hydroxymethylfurfural (HMF) in 2,5-Dimethylfuran (DMF) um, das sich als Biokraftstoff eignen könnte. Im Vergleich zu früheren Verfahren erzielten sie eine höhere Ausbeute und Selektivität bei milderen Reaktionsbedingungen.
Das Team um Dr. Baoxiang Peng und Prof. Dr. Martin Muhler vom Lehrstuhl für Technische Chemie der RUB und die Gruppe um Prof. Dr. Christof Hättig vom RUB-Lehrstuhl für Theoretische Chemie beschreiben die Methode zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus Changzhou, China, in der Zeitschrift Angewandte Chemie. Die finale Version des Artikels ist seit dem 22. Januar 2021 online.
Besserer Kraftstoff als Ethanol
„DMF würde sich gut als Biosprit eignen, weil es eine höhere Oktanzahl hat als Ethanol, eine bessere Energieintensität und mit 92 bis 94 Grad Celsius einen idealen Siedepunkt“, erklärt Baoxiang Peng. Obwohl die Umwandlung von HMF in DMF intensiv erforscht wird, gibt es einige Hürden. So erfordert die DMF-Produktion relativ harsche Reaktionsbedingungen, zum Beispiel einen hohen Wasserstoffdruck, und oft entsteht nur wenig von dem gewünschten Produkt, während sich unerwünschte Nebenprodukte bilden. Forscherinnen und Forscher suchen daher nach Wegen, die Reaktion bei milderen Bedingungen effizient ablaufen zu lassen. Das gelang in der aktuellen Arbeit.