Nach seiner Behandlung konnte der Junge wieder normalen Tätigkeiten nachgehen.
© Archivbild, Katholisches Klinikum Bochum

Medizin 80 Prozent der Haut ersetzt

Auf so großer Fläche war neue Haut aus genmodifizierten Stammzellen noch nie eingesetzt worden. Fünf Jahre später ist der Patient stabil.

Der Fall gilt weltweit als einzigartig: 2015 hatte ein deutsch-italienisches Team einem damals siebenjährigen Jungen 80 Prozent seiner Haut mit seinen genmodifizierten Stammzellen ersetzt. Er litt unter der lebensbedrohlichen Schmetterlingskrankheit Epidermolysis bullosa. Betroffene haben extrem dünne Haut, die selbst bei minimalen äußerlichen Einflüssen Blasen schlägt, reißt und sich auflöst. Rund fünf Jahre später ist die Haut stabil und hat die gleichen sensorischen Qualitäten wie gesunde Haut. Die Behandelnden aus dem Center for Regenerative Medicine an der Universität von Módena (Italien) und dem Brandverletzten-Zentrum der RUB berichten in der Zeitschrift New England Journal of Medicine vom 9. Dezember 2021.

Die Haut ist stabil, das Immunsystem intakt

Nachdem alle konservativen und chirurgischen Therapieversuche seinerzeit erfolglos geblieben waren, gelang es dem internationalen Team, dem kleinen Patienten Haut zu entnehmen, gentechnisch aufzuarbeiten und anschließend auf die Wundflächen zu transplantieren. Nun berichtet das Ärzteteam über das langfristige Ergebnis. Auch fünf Jahre nach der Operation ist der Zustand der transplantierten Haut weiterhin robust und stabil. Der Junge hat sich gut erholt und kann an altersgerechten sozialen Aktivitäten teilnehmen. Neue Blasen haben sich auf der transplantierten Haut nicht gebildet, das Immunsystem ist intakt.

Veröffentlicht

Montag
10. Januar 2022
09:15 Uhr

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