Digitale Anwendungen sind ein wachsender Markt im medizinischen Bereich.
© RUB, Marquard

Start-ups Zahl der Gründungen im Bereich Digital Health in NRW steigt

Gründende sehen den Standort NRW einer Studie zufolge grundsätzlich positiv. Dennoch gibt es Empfehlungen für Verbesserungen.

Die Gesundheitsbranche wird für Gründende in Nordrhein-Westfalen immer attraktiver. Es werden vor allem mehr Start-ups gegründet, die digitale Produkte und digital unterstützte Dienstleistungen anbieten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der RUB in Zusammenarbeit mit dem Healthcare Living Lab in Düsseldorf. Auf Basis einer Online-Befragung, Expert*inneninterviews sowie der Auswertung von Datenbanken gibt die Studie einen Überblick der Start-up-Landschaft im Bereich Digital Health und konkrete Empfehlungen, wie man Gründer*innen in dieser Branche noch besser fördern könnte. Dazu gehört zum Beispiel eine landesweit zentrale Anlaufstelle. Die Studie ist online.

Welchen Herausforderungen Gründende begegnen

„Die Anzahl an Gründungen im Bereich Digital Health steigt weiterhin an“, so Prof. Dr. Sebastian Merkel, Inhaber der Juniorprofessur für Gesundheit und E-Health an der RUB. Die Studie identifiziert rund 120 Digital Health Start-ups in ganz NRW. Die angebotenen Produkte und Dienstleistungen sind dabei sehr vielfältig: „Es finden sich unter anderem Plattformansätze für verschiedene Zwecke von der Rekrutierung von Personal über Weiterbildungsangebote bis hin zu digitalen Gesundheitsanwendungen für Prävention oder Therapie“, so Merkel.

Einen Schwerpunkt legt die Studie auf die Erfahrungen der Gründenden und die Herausforderungen, mit denen sie sich konfrontiert sehen. „Hier werden primär Marktzugang und (Re-)Finanzierung genannt“, berichtet Sebastian Merkel. So gestaltet sich der Zugang zu den Akteuren des Gesundheitssektors wie zum Beispiel Kliniken oder niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten oftmals schwierig. Wenngleich ein Großteil der befragten Gründenden Branchenkenntnisse hat, so sehen sie dennoch Nachholbedarf vor allem bei spezifischen Fragen wie etwa den regulatorischen Rahmenbedingungen.

Vier konkrete Tipps

Auf Basis der Ergebnisse formulieren die Forschenden vier konkrete Handlungsempfehlungen, um zukünftig ein nachhaltiges und zukunftsweisendes Digital-Health-Ökosystem in NRW aufzubauen:

  • Ein kontinuierliches Monitoring mit Fokus auf Digital Health Start-ups,
  • Aufbau einer zentralen Anlaufstelle und eines NRW-weiten Netzwerks, um den Austausch innerhalb der Gründungslandschaft zu fördern,
  • Entwicklung von branchenspezifischen Schulungsangeboten für Digital-Health Start-ups
  • Erprobung von Kompetenznetzwerken, in denen Start-ups bereits früh mit Patient*innen und Akteuren der Versorgung zusammenkommen.

Veröffentlicht

Mittwoch
21. September 2022
10:38 Uhr

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