Mikrobiologie Kleine Kugeln retten Enzyme für die Biokatalyse
Plasmen können das Ko-Substrat für die Biokatalyse wertvoller Stoffe zuliefern, schaden aber den Enzymen. Befestigt man letztere an kleinen Kugeln, arbeiten sie geschützt und bis zu 44-mal länger.
Manche Enzyme, wie das hier untersuchte aus Pilzen, sind in der Lage, wertvolle Stoffe wie etwa den Duftstoff (R)-1-Phenylethanol herzustellen. Dafür setzen sie ein kostengünstigeres Substrat mithilfe eines Kosubstrates um. Ein Forschungsteam der Biologie der Ruhr-Universität Bochum kam auf die Idee, ihnen dieses Kosubstrat über ein Plasma zukommen zu lassen – eine verrückte Idee, da Plasmen in der Regel zerstörerische Wirkung auf Biomoleküle haben.
Mittels mehrerer Tricks gelang es den Forschenden um Prof. Dr. Julia Bandow und Dr. Tim Dirks jedoch. Einen dieser Tricks haben sie nun verfeinert und das Verfahren somit verbessert: Sie befestigen die Enzyme an kleinen Kugeln, um sie am Boden des Reaktors festzuhalten und sie so vor dem schädlichen Einfluss des Plasmas zu schützen. Durch die Wahl des geeignetsten Kugeltyps konnten sie die Stabilität des Enzyms um das 44-fache steigern. Sie berichten im Journal of the Royal Society Interface vom 25. Oktober 2023.