Preis Distanzen mit Radar hochgenau messen
Die Radartechnik ist günstiger als die verbreitete Lasermessung. Und sie hat noch weitere Vorteile.
Zur hochgenauen Messung von Distanzen wird zurzeit meist die Laserinterferometrie genutzt. Ein Autorenteam der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Ruhr-Universität Bochum und der Universitäts-Ausgründung 2π-Labs GmbH ist überzeugt, dass sich das ultrabreitbandige Millimeterwellenradar dafür ebenso eignen würde, und hat das in aufwändigen Experimenten belegt: Die Technik ist kostengünstiger, funktioniert sogar in rauen Umgebungen und kann mehrere Abstände gleichzeitig messen. Zudem ist der Wartungsaufwand für die Geräte minimal. Die Veröffentlichung von Dr. Lukas Piotrowsky, Simon Küppers, Dr. Timo Jaeschke und Prof. Dr. Nils Pohl wird mit dem diesjährigen ITG-VDE-Preis der Informationstechnische Gesellschaft (ITG) im Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) ausgezeichnet.
Der Preis
Ziel der prämierten Arbeit war es, die Machbarkeit eines hochgenauen Distanzmesssystems auf der Basis von ultrabreitbandigem Millimeterwellenradar nachzuweisen und die dafür notwendigen Methoden zu entwickeln. „Wir konnten zeigen, dass mikrometergenaue Distanzmessungen mit Millimeterwellenradar möglich sind“, fasst Nils Pohl, Inhaber des Lehrstuhls für Integrierte Systeme der Ruhr-Universität zusammen. „Ohne Kalibrierung des Messwertes haben wir in aufwändigen Versuchen eine Genauigkeit von ±1 Mikrometer über einen Messbereich von etwa fünf Metern reproduzierbar erreicht. Diese Entfernungsmessungen sind nach unserem Wissen die genauesten, die bisher in der Literatur für Millimeterwellenradar veröffentlicht wurden.“ Das vorgestellte Messsystem übertrifft deutlich den Stand der Technik und ermöglicht die Erschließung neuer Anwendungen im Bereich zukünftiger Distanzmesstechnik.