Moritz Seiffert stellt die Ergebnisse der Studie bei einem Kongress in den USA vor.
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Medizin Kathetergestützter Aortenklappenersatz auch bei niedrigem OP-Risiko

Im Vergleich zum chirurgischen Aortenklappenersatz ist das Risiko mit Blick auf die Gesamtsterblichkeit und die Entwicklung von Schlaganfällen nach dem Eingriff etwa halb so hoch.

Eine deutschlandweite Studie zeigt, dass die schonendere kathetergestützte Therapie der Aortenklappenstenose für Patientinnen und Patienten mit niedrigem und mittlerem Operationsrisiko eine zusätzliche Behandlungsoption darstellt. Im Vergleich zum chirurgischen Aortenklappenersatz ist das Risiko mit Blick auf die Gesamtsterblichkeit und die Entwicklung von Schlaganfällen nach dem Eingriff etwa halb so hoch. Die Studie, welche im Rahmen des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung unter Federführung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) mit Beteiligung des BG Universitätsklinikums Bergmannsheil Bochum durchgeführt wurde, wurde am 8. April 2024 beim Kongress des American College of Cardiology in Atlanta, USA, vorgestellt und parallel im Fachmagazin New England Journal of Medicine veröffentlicht.

„Nach der Auswertung der Einjahresdaten konnten wir zeigen, dass die kathetergestützte Intervention dem operativen Klappenersatz gleichwertig ist. Dafür haben wir uns die Gesamtsterblichkeit und Schlaganfälle nach dem Eingriff als zentrale Kriterien in den beiden Patientengruppen angeschaut. Die Ergebnisse waren so überraschend eindeutig, dass sie die Therapie der Aortenklappenstenose auch bei jüngeren Patientinnen und Patienten und solchen mit einem niedrigen Operationsrisiko künftig stark beeinflussen werden“, sagt Studienkoordinator Prof. Dr. Moriz Seiffert, Leiter der Medizinischen Universitätsklinik II des BG Universitätsklinikums Bergmannsheil Bochum. Seiffert hatte die sogenannte DEDICATE-DZHK6-Studie vom UKE aus mit Prof. Dr. Stefan Blankenberg, Ärztlicher Leiter des Universitären Herz- und Gefäßzentrums Hamburg am UKE, geleitet, bevor er nach Bochum wechselte.

Die Studie

Eine Aortenklappenstenose ist einer der häufigsten Herzklappenfehler, bei der die Aortenklappe der linken Herzkammer den Blutfluss in die Aorta durch Verengungen oder Entzündungen behindert. In der DEDICATE-DZHK6-Studie wurden die Sicherheit und Wirksamkeit des kathetergestützten sowie des chirurgischen Aortenklappenersatzes zur Behandlung einer Aortenklappenstenose bei Patientinnen und Patienten mit mittlerem bis niedrigem operativen Risiko verglichen. Es sollte die Frage beantwortet werden, welches der beiden Verfahren die bessere Versorgungsform für diese Patientengruppe darstellt. Zwischen Mai 2017 und September 2022 wurden an 38 deutschen Herzzentren insgesamt 1.414 Patientinnen und Patienten in die industrieunabhängige Studie eingeschlossen, deren Nachbeobachtungszeitraum auf fünf Jahre ausgelegt ist.

Veröffentlicht

Dienstag
09. April 2024
11:12 Uhr

Von

Robin Jopp

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