Die Bochumer Forscherin Dr. Janka Schmidt vor einem Kryo-Elektronenmikroskop der Kooperationspartner am Ernst Ruska-Zentrum für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen des Forschungszentrums Jülich.

© Ronja Fiedler

Mikrobiologie Bakterium setzt auf doppelte Absicherung gegen Pflanzenabwehrstoffe

Pflanzen wissen sich gegen pathogene Mikroorganismen zu wehren. Die Schädlinge wiederum haben Antennen für diese Abwehrmechanismen. Forschende haben neue Einblicke gewonnen, wie dieses Duell abläuft.

Wie sich pflanzenschädliche Bakterien gegen die Abwehrmechanismen ihres Wirts zur Wehr setzen, hat ein Team der Ruhr-Universität Bochum und des Forschungszentrums Jülich untersucht. Die Forschenden zeigten, dass das weit verbreitete Pflanzenpathogen Agrobacterium tumefaciens gleich zwei Sensoren besitzt, mit dem es reaktive Sauerstoffspezies erkennen kann. Diese Substanzen sondern Pflanzen zur Verteidigung ab und schädigen damit DNA, Lipide und Proteine ihrer Angreifer. Einer der bakteriellen Sensoren, OxyR genannt, war bereits zuvor gut charakterisiert; von dem zweiten namens LsrB klärte das Team in der aktuellen Studie die Struktur und Funktionsweise auf. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift Nucleic Acids Research am 7. April 2025 online veröffentlicht worden.

Die vier Projektleitungen des Graduiertenkollegs „Microbial Substrate Conversion“, kurz MiCon, mit der entschlüsselten Proteinstruktur: Prof. Dr. Julia Bandow, Prof. Dr. Franz Narberhaus, Prof. Dr. Eckhard Hofmann und Prof. Dr. Lars Leichert (von links)

© Ronja Fiedler

„Erkenntnisse über bakterielle Stressantworten könnten langfristig dazu beitragen, gezielt in die Regulationsnetzwerke einzugreifen – sei es zur Bekämpfung von Infektionen oder zur Optimierung nützlicher Bakterien in der Biotechnologie“, sagt Janka Schmidt, die Erstautorin der Studie.

Veröffentlicht

Dienstag
15. April 2025
09:19 Uhr

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