Hochschulpolitik Delegation aus Taiwan zu Besuch
Zwischen der National Taiwan Normal University und der Fakultät für Ostasienwissenschaften der Ruhr-Universität bestehen seit Jahren Abkommen. Diese sollen nun weiter ausgebaut werden.
„Wir freuen uns sehr über die vielversprechenden Anknüpfungspunkte in Forschung und Lehre, die perspektivisch eine Erweiterung der bisherigen Zusammenarbeit mit unseren Freunden aus Taipeh zulassen werden“, konstatiert Rektor Martin Paul nach dem Gespräch mit der Delegation aus Taiwan. Am 5. Juli 2023 hatte eine vierköpfige Delegation der National Taiwan Normal University (NTNU), bestehend aus Präsident Cheng-Chih Wu, Vize-Präsident Frank Yung-Hsiang Ying sowie den Vizepräsidenten für Internationales, Yi-De Liu, und Lehre, Mei-Hui Liu, im Beisein des Rektors, Prorektorin Kornelia Freitag, UA-Ruhr-Koordinator Hans Stallmann und der Leiterin des International Office, Monika Sprung, das Interesse an einer Ausweitung der bestehenden Abkommen bekräftigt. Nun soll konkret ausgelotet werden, in welchen Bereichen Kooperationsbeziehungen zur NTNU neu aufgenommen werden können. Besonderes Interesse hatte die Delegation im Vorfeld auch an strategischen Themen geäußert: Sehr angeregt war der Austausch zum Thema Universitätsallianz Ruhr sowie zu den Erfahrungen der Ruhr-Universität mit digitalen beziehungsweise englischsprachigen Lehrangeboten.
Erweiterung der Kooperation angestrebt
Seit mehr als fünf Jahren gibt es Austausch- und Lehrkooperationen zwischen der taiwanischen Universität NTNU in Taipeh und der Fakultät für Ostasienwissenschaft. So unterzeichnete man bereits 2015 ein Abkommen mit dem College of Liberal Arts; 2016 folgte das Abkommen mit dem College of International Studies and Social Science. Seitdem haben Studierende und Nachwuchsforschende beider Universitäten von den neuen Möglichkeiten profitiert.
Studierendenaustausch mit Taipeh
„Unsere Studierenden der Sinologie besuchen an der NTNU Lehrveranstaltungen zum Kulturraum China sowie chinesischen Sprachunterricht“, erläutert Christine Moll-Murata von der Fakultät für Ostasienwissenschaft der Ruhr-Universität. Die taiwanischen Studierenden würden im Gegenzug im chinesischen Sprachunterricht des RUB-Bachelorprogramms hospitieren, chinesischsprachige Übungen durchführen und Vorträge halten. „Die taiwanischen Praktikant*innen sind immer für ein Semester hier bei uns. Ein solcher Praktikumsaufenthalt ist im Masterprogramm Chinese as a Second Language der NTNU vorgeschrieben“, ergänzt Studiendekan Rüdiger Breuer.
Große Chance für Nachwuchsforschende
Und auch für Doktorand*innen bieten die Kooperationsabkommen mit der NTNU große Chancen. So war Historikerin Prof. Lin Hsin-yi im Juni 2022 zu Gast in Bochum; im Herbst 2022 forschte dann RUB-Doktorandin Anna-Maria Rau zur modernen chinesischen Musik in Taipeh. Während ihrer Feldforschung durfte sie an der Partnerinstitution die Forschungsbibliotheken und Archive benutzen und erhielt inhaltliche und forschungspraktische Unterstützung. Außerdem: Zwei der künftigen Doktorand*innen des neuen DFG-Graduiertenkollegs „East Asian Futures“, das im Oktober 2023 seine Arbeit aufnimmt, sind über den Austausch zwischen NTNU und der Ruhr-Universität auf die neuen Promotionsmöglichkeiten aufmerksam geworden. Sie verstärken demnächst die Kontakte auf Forschungsebene zwischen beiden Institutionen.