Neue Kooperationen Go East

Die Verbindungen in die Regionen Zentralasien und Südkaukasus werden intensiviert.

Die politische „Zeitenwende“ macht es möglich: Nach dem Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine hat sich die Ausrichtung der Zusammenarbeit mit den Regionen Osteuropa, Zentralasien und Südkaukasus grundlegend verändert. Die Ruhr-Universität Bochum intensiviert ihre Kontakte zu Universitäten in Usbekistan und in Georgien und hat am 28. November 2023 entsprechende Kooperationsvereinbarungen geschlossen.

Mit der Westminster International University in Taschkent, Usbekistan, hat die Ruhr-Universität eine Vereinbarung über den akademischen Austausch von Studierenden und Lehrenden getroffen. Das Memorandum of Understanding unterzeichneten Rektor Prof. Dr. Martin Paul und Prof. Dr. Ikrom Rikhsiboev, Dean der Graduate School der usbekischen Universität. Angestoßen durch die Forschungsarbeit von Johanna Rust im Rahmen der EU-China-Beziehungen in Zentralasien, konnte in den vergangenen Jahren am Lehrstuhl Internationale Politische Ökonomie Ostasiens von Prof. Dr. Sebastian Bersick ein Fundament für gemeinsame Projekte und Kooperationsvorhaben gelegt werden.

Zwischen der Ruhr-Universität Bochum und der Staatlichen Ilia Universität Tiflis, Georgien, ist darüber hinaus eine Rahmenvereinbarung zur Zusammenarbeit in der Doktorandenausbildung geschlossen worden. Das Memorandum of Understanding wurde für die georgische Seite von Rektorin Prof. Nino Doborjginidze unterzeichnet.

Durch das sich verändernde Weltgefüge braucht auch die akademische Welt eine neue Ausrichtung und stärkere Diversifizierung.


Martin Paul

„Durch das sich verändernde Weltgefüge braucht auch die akademische Welt eine neue Ausrichtung und stärkere Diversifizierung“, sagt Rektor Paul. „Zentralasien ist zum Beispiel strategisch relevant nicht nur in Politik und Wirtschaft, daher sollte das auch Niederschlag in spezifischen Forschungsvorhaben finden. Und mit der Region Südkaukasus wollen wir ebenfalls den akademischen Austausch und Wissenstransfer befördern.“

Gastgeber und Gäste beim Austausch in Bochum (von links): Prof. Dr. Sebastian Bersick und Rektor Prof. Dr. Martin Paul mit Prof. Dr. Nino Doborjginidze, Prof. Dr. Saule Rakhmetullina (Rektorin der East Kaskhstan Technical University), Prof. Dr. Ikrom Rikhsiboev, Prof. Dr. Zjanseit Tuimebayev (Rektor der National Al-Farabi University, Kasachstan)
© Finn Kantus

Zu Gast in Bochum waren Ende November die Vertreterinnen und Vertreter von vier Universitäten aus Zentralasien und Südkaukasus, neben den Universitäten aus Usbekistan und Georgien auch zwei aus Kasachstan (East Kasakh Technical University sowie Al-Farabi Kazakh National University). Eingeladen waren sie vom Lehrstuhl für Internationale Politische Ökonomie Ostasiens mit dem Jean Monnet Centre of Excellence on EU-Asia Connectivity an der Fakultät für Ostasienwissenschaften und vom Liaison Office der Universitätsallianz Ruhr für Osteuropa/Zentralasien. Der hochschulpolitische Dialog stand unter dem Motto „Go East: New Perspectives and New Connections – Central Asia and the South Caucasus“, gefördert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst. Weitere Kooperationsansätze in Forschung und Lehre sollen auch in Zukunft ausgelotet werden.

Hintergrund

Neben der Unterstützung gefährdeter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, der Zusammenarbeit mit der liberalen Zivilgesellschaft Russlands und zahlreichen Aktivitäten mit ukrainischen Partnern spielt das Anbahnen möglicher Hochschulkooperationen mit Zentralasien/Südkaukasus eine gewichtige Rolle in der Arbeit des Liaison Offices der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr). „Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung – BMBF – sowie einer Reihe deutscher Forschungsorganisationen und Universitäten unternahmen wir im Jahr 2023 Delegationsreisen nach Kasachstan, Usbekistan und Georgien“, erläutert Elena Resch, die das Liaison Office Eastern Europe/Central Asia der UA Ruhr leitet. „Unter anderem wurde im Mai 2023 vom BMBF eine gemeinsame Absichtserklärung zur Zusammenarbeit in Wissenschaft, Forschung und Innovation mit der Republik Usbekistan unterzeichnet. Damit soll die enge Kooperation mit dem zentralasiatischen Land weiter gestärkt werden. Es zeigt sich nun im Kontext der ‚Zeitenwende‘, dass die Länder Zentralasiens als Partner etwa zur gemeinsamen Lösung globaler Herausforderungen zunehmend an Bedeutung gewinnen. In zentralen Forschungsfeldern beispielsweise im Hinblick auf die UN-Nachhaltigkeitsziele ergeben sich hier viele Potenziale zur Zusammenarbeit.“

Veröffentlicht

Donnerstag
30. November 2023
13:14 Uhr

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