Martin Paul, Barbara Albert und Manfred Bayer (von links) haben die Magna Charta Universitatum unterzeichnet. © Universitätsallianz Ruhr/Simon Bierwald

Care-Arbeit Charta unterzeichnet

UA-Ruhr-Universitäten setzen sich für Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ein.

Die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität (TU) Dortmund und die Universität Duisburg-Essen haben im Mai 2024 die Charta zur „Vereinbarkeit von Beruf & Pflege“ des gleichnamigen Landesprogramms unterschrieben. Damit zeigen die drei Partner in der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr), dass sie sowohl ihre 17.000 Beschäftigten als auch ihre 110.000 Studierenden bei der Wahrnehmung von Pflegeaufgaben unterstützen. Mit ihren Hilfs- und Beratungsangeboten reagieren die Universitäten dabei auch auf die Herausforderungen des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels.

Die zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen und das steigende Alter beim Renteneintritt führen dazu, dass immer mehr berufstätige Männer und Frauen Pflegeaufgaben in der Familie übernehmen müssen – das ist auch für die Beschäftigten der Hochschulen eine Herausforderung. Die drei UA-Ruhr-Universitäten sind sich der gesellschaftlichen Veränderungen bewusst und wollen ihre Beschäftigten dabei unterstützen, Beruf und Pflege zu vereinbaren.

Freiwillige Selbstverpflichtung

Die Charta ist eine freiwillige Selbstverpflichtung, die seit ihrem Start Anfang 2022 rund 400 Unternehmen und Institutionen im Land unterzeichnet haben. Sie zielt darauf ab, Angebote für pflegende Arbeitnehmer zu verbessern und eine Vernetzung mit der Pflegeinfrastruktur vor Ort zu ermöglichen. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Landesverbände der Pflegekassen und der Verband der Privaten Krankenversicherung unterstützen die Initiative. Die unterzeichnete Charta enthält sieben Punkte, wie Pflegefreundlichkeit erreicht werden soll: Das umfasst beispielsweise, dass das Thema offen kommuniziert und Beschäftigte sowie insbesondere Führungskräfte dafür sensibilisiert werden. Auch der kontinuierliche Dialog mit Personalräten zählt dazu, genau wie die Erweiterung und Verbesserung von Beratungsangeboten.

„Wer einen Pflegefall in der Familie hat, ist damit oft zunächst überfordert, braucht Orientierung über mögliche Hilfe sowie Verständnis im Job oder Studium“, sagt Prof. Dr. Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund. „Als Universitätsleitung wollen wir daher zeigen, dass wir das Thema Pflege ernst nehmen und zum Beispiel unsere Beschäftigten durch flexible Arbeitszeitmodelle unterstützen.“

Pflegekoffer

Die beigetretenen Einrichtungen erhalten nach der Unterzeichnung der Charta unter anderem einen sogenannten Pflegekoffer mit aktuellen Informationen für Beraterinnen, Berater und pflegende Angehörige sowie Unterstützung bei der Qualifizierung von innerbetrieblichen Pflege-Guides. Davon profitieren an den Hochschulen auch Studierende, die Pflege und Studium vereinbaren müssen. Auch Networking-Events mit lokalen Akteuren gehören zum Landesprogramm, damit sich Arbeitgeber vernetzen und anhand von Best-Practice-Beispielen Impulse für die Umsetzung von Pflegefreundlichkeit im eigenen Betrieb erhalten können.

„Als UA Ruhr möchten wir unsere Unterstützungsangebote für alle Universitätsangehörigen stärker bekannt machen“, sagt Prof. Dr. Barbara Albert, Rektorin der Universität Duisburg-Essen. „Unser Ziel ist es, Lösungen für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu finden, weil dieses Thema viele unserer Mitarbeitenden sehr beschäftigt. Daher fördern wir auch den kollegialen Austausch unter den betrieblichen Pflege-Guides. „Pflegesensible Strukturen und ein konstant wachsendes Angebot an Unterstützungsmaßnahmen sind notwendig, da die Anzahl pflegender Angehöriger vorhersehbar weiter zunehmen wird“, sagt Prof. Dr. Martin Paul, Rektor der Ruhr-Universität Bochum. „Die UA-Ruhr-Universitäten wollen die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, pflegende Beschäftigte und Studierende zu unterstützen.“

Unterstützungsangebote für Pflegende an der Ruhr-Universität Bochum

Familie – das sind an der Ruhr-Universität alle Formen einer langfristigen Verantwortung füreinander. Von diesem vielfältigen Familienbegriff ausgehend, erhalten Studierende, Lehrende und Angestellte Unterstützung, um Beruf, Studium und Care-Arbeit miteinander zu vereinbaren.  Die Stabsstelle Familiengerechte Hochschule treibt die strategische Weiterentwicklung einer familiengerechten Hochschulkultur in Wissenschaft und Verwaltung voran. Sie entwickelt sowohl Konzepte als auch konkrete Maßnahmen und berät zu allen Themenbereichen der Familiengerechtigkeit.

Veröffentlicht

Dienstag
21. Mai 2024
14:13 Uhr

Von

UA Ruhr

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