Newsportal - Ruhr-Universität Bochum
Bilder von Bachmut in Bochum
Die Universitätsbibliothek (UB) der Ruhr-Universität präsentiert eine Fotoreportage aus der umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut der Fotografin und Journalistin Victoria Ivleva. Die Ausstellung „Bachmut in Bochum“ auf Etage 1 der UB läuft vom 16. Mai bis zum 31. Juli 2023: Montag bis Freitag 8 bis 21 Uhr, Samstag/Sonntag 10 bis 19 Uhr. Eröffnet wird sie am 16. Mai um 18 Uhr im Schreibcafé im Erdgeschoss der UB. Victoria Ivleva wird anwesend sein, genau wie Dr. Jörg Albrecht, Direktor der Universitätsbibliothek, Dr. Christina Reinhardt, Kanzlerin der Ruhr-Universität, Edwin Warkentin, Kulturreferent im Museum für russland-deutsche Kulturgeschichte in Detmold, und Prof. Dr. Yvonne Pörzgen vom Seminar für Slavistik/Lotman-Institut der Ruhr-Universität.
25 Fotografien
Die Ausstellung umfasst 25 eindringliche Schwarz-Weiß-Fotografien, die in der ersten Februarhälfte 2023 in Bachmut aufgenommen wurden und mit Text ergänzt sind. Sie zeigen die widrigen Lebensumstände der Menschen dort, die ohne Wasser, Licht, Gas und jegliche Informationsquelle auskommen müssen. Victoria Ivleva beschreibt es so: „Die ersten Geräusche, die man von Bachmut hört, das sind anhaltende dröhnende Echos von Schüssen und Explosionen, die aus verschiedenen Richtungen kommen. Manchmal verstummen diese Geräusche, aber die Stille, die dann eintritt, wirkt nicht weniger bedrohlich. Du machst einen Schritt und weißt nicht, was als Nächstes passieren wird. Du weißt nur: Du bist völlig ungeschützt und nur einen Augenblick vom Tod entfernt. Oder ein paar Zentimeter. Das Gefühl einer nicht greifbaren Gefahr, die hinter jeder Ecke lauert, lässt dich nicht eine Sekunde los. Du bist ständigem psychischen Druck ausgesetzt. Hier ist es schwierig, einen vom Krieg unberührten Ort zu finden, und jeder einfache Gang auf die Straße kann der letzte deines Lebens sein. Jeden Tag sterben Menschen in dieser Stadt.“
Victoria Ivleva ist eine russische Fotografin und Journalistin, die die Ukraine in ihrem Freiheitskampf unterstützt. Sie lebt in Kyiv, wohin sie im März 2022 zog, wenige Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Ihre Arbeit beschränkt sich nicht auf die reine Dokumentation von Ereignissen. In Bachmut half sie im Februar 2023 bei der Evakuierung von Menschen, die ihr Zuhause nicht verlassen, weil ihnen die Kraft für die Flucht fehlt.
Victoria Ivleva erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den World Press Photo of the Year 1992 für ihr Fotoprojekt über die Katastrophe von Tschernobyl, im Jahr 2008 den Gerd Bucerius-Förderpreis Freie Presse Osteuropas oder 2014 den Andrei Sakharov Order For Courage. In internationalen Medien erschienen in den letzten Monaten zahlreiche Reportagen, Interviews und Porträts, so in der ARD-Kultursendung ttt – Titel, Thesen, Temperamente vom 2. April 2023, in Zeit online vom 10. März 2023 oder der FAZ am 7. November 2022.
Die Universitätsbibliothek Bochum kooperiert bei dieser Ausstellung mit dem Osteuropa-Kolleg NRW und dem Seminar für Slavistik / Lotman-Institut. Hinzukommen als Förderer die Boris Nemtsov Foundation for Freedom in Bonn, das Liaison Office Osteuropa/Zentralasien der Universitätsallianz Ruhr und die Fakultät für Geschichtswissenschaften der Ruhr-Universität.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, auch als Open Access-Publikation. Über weitere Veranstaltungen rund um die Ausstellung informieren die Organisatoren auf einer Webseite.
11. Mai 2023
10.13 Uhr