Olympia für Neurowissenschaftler Goldene Momente
Sonia Siddiqui hat offenbar ein gutes Karma: 2003 führte sie das Biologie-Team erfolgreich durch die erste Sommerolympiade der Neuro-Graduiertenschule der RUB. Kurz darauf traf sie den Dalai Lama.
Bevor Sie an der RUB-Würfelreise teilgenommen haben: Wann und warum haben Sie das letzte Mal an Ihre Alma Mater gedacht?
Akademische Einrichtungen sind nicht dazu da, um vergessen zu werden. Insbesondere solche, die einen geschult und zu einem unabhängigen Wissenschaftler ausgebildet haben. Ich denke ständig an die goldenen Momente zurück, die ich an der RUB verbracht habe. Ich war sehr aufgeregt, als ich in Karachi den RUB-Würfel erhalten habe, um damit ein Foto zu machen.
Ich habe meinen ersten Tag an der IGSN nie vergessen. Nach einem herzlichen Empfang durch Dr. Tobias Niemann traf ich die anderen Studierenden aus meiner Tutorengruppe. Wir plauderten, lachten und tauschten Erfahrungen aus unseren Heimatländern aus.
Ich fand es schön, dass es dort so viele internationale Studierende gab, sodass wir alle die Gelegenheit hatten, etwas über unsere jeweilige Geschichte und Kultur zu lernen. Eine wunderbare Erfahrung. Die IGSN hat sich Mühe gemacht, unseren Forschungsaufenthalt interessant und lehrreich zu gestalten. Es wurden Sommerfeste, Exkursionen, Grillpartys, Weihnachtsfeste und Deutschkurse organisiert. Wir waren 2003 sogar die Ersten, die eine Sommerolympiade veranstaltet haben.
Sommerolympiade? Was muss man sich darunter vorstellen?
Alle Studierenden wurden gemäß ihrer jeweiligen Forschungsabteilung in Gruppen aufgeteilt: Biologie, Psychologie und Medizin. Ich war Kapitänin des Biologie-Teams, und wir haben die erste IGSN-Olympiade gewonnen. Wir hatten an dem Tag eine Menge Spaß: Wir lachten uns die Lunge aus dem Leib, wir spielten, wir sangen, und im Anschluss wurde gegrillt. Ein sehr interessanter Ausflug war der zur Uni Münster, wo wir dem Dalai Lama vorgestellt wurden. Ihn zu treffen war eine große Ehre für uns, und es war uns nur dank der IGSN möglich gewesen.
Es gibt also sehr viele Erinnerungen, an die ich jeden Tag zusammen mit meiner Familie, mit meinen Freunden und mit meinen Studierenden zurückdenke. Wenn ich meinen Aufenthalt in Deutschland während meiner Doktorandenzeit mit den Aufenthalten anderer Studenten in Großbritannien oder anderen europäischen Ländern vergleiche, schätze ich mich sehr glücklich.
Die Mitarbeiter der Verwaltung sind ebenfalls sehr herzlich und zuvorkommend. Sie halfen uns, eine Unterkunft zu finden, Visa zu bekommen und uns mit Bochum vertraut zu machen. Vom ersten bis zum letzten Tag, den wir an der Graduate School verbracht haben, standen sie uns mit Rat und Tat zur Seite. Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich Teil der RUB sein durfte.
Die IGSN ist eine Graduate School von Weltrang.
Was machen Sie in Karachi und was hat Sie von der RUB dorthin geführt?
Ich arbeite an der Karachi-Universität als Dozentin im Bereich Neurowissenschaft. Während meiner Zeit an der ISGN habe ich an Tutorien und Forschungstrainings teilgenommen. Diese haben mir geholfen, Forschungsprojekte in verschiedenen Disziplinen der Neurowissenschaft selbstständig zu leiten. Momentan betreue ich sechs Studierende in Master- und Doktoranden-Studiengängen.
Einer meiner Studierenden hat bereits den Doktorabschluss in Molekularmedizin erworben. Ich habe seit 2009 zwei Beiträge in internationalen Fachmagazinen veröffentlicht und habe von der Higher Education Commission of Pakistan zwei Forschungsstipendien als wissenschaftliche Projektleiterin erhalten.
Zur Promotion an die RUB: Wie kam es dazu?
Die IGSN ist eine Graduate School von Weltrang, die Forschung und Innovation vorantreibt. Die Kurse fanden auf Englisch statt. Sämtliche Forschungskurse wurden von international renommierten, hoch qualifizierten Professoren geleitet, sowohl das Forschungs- als auch das Studienniveau waren sehr hoch. Zudem wurden uns Stipendien angeboten, was die IGSN noch attraktiver machte.
Ich habe unter Aufsicht von Prof. Andreas Faissner in der Abteilung Zellenmorphologie und Molekulare Biologie gearbeitet. Er war ein sehr guter Mensch; er bildete mich dafür aus, eine unabhängige Forscherin zu werden. Meine Laborkollegen waren alle sehr hilfsbereit und lebensfroh.
Wenn Sie jemandem von der RUB erzählen: Welche vier Worte würden Sie mit Sicherheit verwenden?
Meine Alma Mater gewährleistet Chancengleichheit für alle; sie hat ein beträchtliches Budget und ist eine akademisch stark positionierte Universität von Weltrang. Ich freue mich schon darauf zu sehen, wie meine Alma Mater in allen Feldern der Wissenschaft und Technologie weiterwächst. Ich wünsche mir und bete, dass ich mich meiner Alma Mater gegenüber für alles, was sie für mich getan hat, revanchieren kann.
All diese Orte zeichnen sich durch eine einzigartige Identität und Geschichte aus.
Sie haben den RUB-Würfel vor dem Jinnah Mausoleum fotografiert? Welche Bedeutung hat der Ort für Sie?
Ich habe mich für das Jinnah Mausoleum entschieden, weil es im Herzen einer der weltweit größten Metropolen liegt und als Wahrzeichen der Stadt Karachi gilt. Es ist die letzte Ruhestätte von Quaid-e-Azam Mohammad Ali Jinnah, dem Gründer von Pakistan. Dieses Mausoleum ist außerdem auch die Ruhestätte von seiner Schwester Fatima Jinnah und von Ali Khan, dem ersten Premierminister von Pakistan.
Wenn der Würfel erneut auf Reisen ginge, welche Orte in Karachi würden Sie für weitere Fotos auswählen?
Karachi hat neben dem Jinnah Mausoleum auch noch viele weitere Attraktionen zu bieten, wie zum Beispiel Frere Hall, Mohatta Palace, Port Grand, das Pakistan Maritime Museum, zahlreiche warme Strände am Arabischen Meer (Clifton-Strand, Paradise Point oder Cape Mount, um nur einige zu nennen) oder das Pakistan Air Force Museum. All diese Orte zeichnen sich durch eine einzigartige Identität und Geschichte aus.