
Die Gäste: Christian Hartinger (oben links), Teresa Head-Gordon (oben rechts), Hai-Hu Wen (unten links) und Yonggang Huang (unten rechts)
Humboldt-Forschungspreise 2025
Internationale Spitzenforscherinnen und -forscher zu Gast an der RUB
Gleich vier Preisträgerinnen und Preisträger der Humboldt-Stiftung zieht es 2025 an die Ruhr-Universität Bochum 2025. Sie werden Ihre Expertise in der Chemie, Physik und in der Materialwissenschaft einbringen.
Die Ruhr-Universität Bochum freut sich, 2025 vier international hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen eines Humboldt-Forschungspreises begrüßen zu dürfen.
Doppelbesuch in der Chemie
Die Fakultät für Chemie begrüßt gleich zwei Gäste: Prof. Dr. Teresa Head-Gordon von der University of California Berkeley ist im Oktober 2025 zu Gast im Team von Prof. Dr. Martina Havenith. Die Gruppen kooperieren im Rahmen des Exzellenzclusters Ruhr Explores Solvation (RESOLV) und des Schwester-Clusters in Berkeley namens CALSOLV. Teresa Head-Gordon ist eine international anerkannte Expertin auf dem Gebiet der theoretischen Chemie; ein Ziel ihrer Forschung ist, die Quantenmechanik mit neuen Entwicklungen im Bereich der Statistik und des Maschinellen Lernens zusammenzubringen. Die von ihr entwickelten Algorithmen werden von Forschenden weltweit genutzt, unter anderem ein Modell, welches das Verhalten von Wasser als Lösungsmittel präzise beschreibt.
Außerdem darf sich die Fakultät für Chemie auf Prof. Dr. Christian Hartinger von der University of Auckland in Neuseeland freuen, der die Gruppe von Prof. Dr. Nils Metzler-Nolte besuchen wird. Hartinger ist ein international angesehener Experte in der medizinischen anorganischen Chemie, Fellow der Royal Society of New Zealand und vielfach mit Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Burrows Award des Royal Australian Chemical Institute und der Beatrice Hill Tinsley Medaille der New Zealand Association of Scientists. Er arbeitet gemeinsam mit dem Bochumer Team an neuen metallbasierten Wirkstoffkandidaten gegen Krebs und legt dabei einen Schwerpunkt auf strukturelle Aspekte und die zelluläre Analytik. Hartingers und Metzler-Noltes Gruppen haben in der Vergangenheit bereits gemeinsam publiziert sowie einen Austausch für Studierende und Mitarbeitende ermöglicht. Diese Zusammenarbeit soll nun ausgeweitet werden.
Materialwissenschaft
Am Interdisciplinary Centre for Advanced Materials Simulation, kurz ICAMS, wird Prof. Dr. Yonggang Huang von der Nortwestern University in Evanston im US-amerikanischen Illinois zu Besuch sein. Er wurde von Prof. Dr. Alexander Hartmaier für den Humboldt-Forschungspreis nominiert. Younggang Huang ist einer der führenden Köpfe in der Mechanik und wissenschaftlich breit aufgestellt. So gelingt es ihm immer wieder, durch neue grundlegende Erkenntnisse auf dem Gebiet der Mechanik technologische Innovationen zu schaffen und gemeinsam mit Anwendungspartnern zur Marktreife zu führen. Ein prominentes Beispiel sind seine Arbeiten zu flexiblen elektronischen Systemen, die beispielsweise zur Überwachung des Gesundheitsstatus von Patientinnen und Patienten genutzt werden können, wo konventionelle Systeme große Einschränkungen mit sich bringen würden. Derzeit forscht er mit dem ICAMS-Team daran, metallische Verbindungen in flexiblen elektronischen Systemen so auszulegen, dass sie resistent gegen Ermüdungsbruch werden, was die Langlebigkeit dieser Systeme deutlich verbessern und damit deren Anwendungsspektrum verbreitern kann.
Physik
An der Fakultät für Physik wird Prof. Dr. Hai-Hu Wen von der chinesischen Universität Nanking zu Gast sein. Prof. Dr. Anna Böhmer und Prof. Dr. Ilya Eremin hatten ihn für den Humboldt-Forschungspreis nominiert. Hai-Hu Wen ist international anerkannt für seine Forschung zu neuen supraleitenden Materialien und für seine eingehenden Untersuchungen zu komplexen Hochtemperatur-Supraleitern. Das von ihm gegründete Zentrum für Grundlagenforschung zur Supraleitung an der Universität Nanking hat sich zu einer der führenden Institutionen auf dem Gebiet der unkonventionellen Supraleitung in Asien entwickelt. Es fördert den weltweiten akademischen Austausch sowie die Forschung zur Physik und Materialwissenschaft der Supraleitung. Wen rief zudem mit Kollegen die Nature-basierte Fachzeitschrift „npj Quantum Materials“ ins Leben.