Barbara Grundei fragt die Sterne, wenn sie Hilfe bei schweren Entscheidungen braucht. © RUB, Marquard

Horoskope Mit einem guten Draht zu den Sternen

Astronomen erforschen bekanntlich das Weltall und die Sterne. In der Verwaltung gibt es eine Mitarbeiterin, die versucht, die Sterne zu deuten.

Stellungnahme der Newsportal-Redaktion (6. April 2017)

Ziel der Serie Campusköpfe ist es, Persönlichkeiten vorzustellen, die neben ihrer Tätigkeit an der Ruhr-Universität Bochum interessante Beschäftigungen oder Hobbies ausüben. So wollen wir die Vielfalt auf dem Campus präsentieren.

Mit dem Artikel „Mit einem guten Draht zu den Sternen“ vom 5. April 2017 wollten wir die Scheinwissenschaft der Astrologie auf keinen Fall als Wissenschaft legitimieren oder ihr eine Plattform bieten, um für sich zu werben.
Wir können die auf vielfältigen Wegen geäußerte Kritik nachvollziehen, haben mit der Schärfe der Rückmeldungen allerdings nicht gerechnet. Damit die entstandene Diskussion um den Artikel nachvollziehbar bleibt, lassen wir den Artikel vorerst aus Transparenz- und Archivgründen öffentlich.

Barbara Grundei arbeitet in der Schwerbehindertenvertretung der RUB als Sekretärin. In ihrem Nebenjob erstellt sie Horoskope. Im Interview erzählt Grundei, wie sie dazu gekommen ist und warum sie nicht immer auf die Sterne hört.

Frau Grundei, welches Sternzeichen haben Sie?
Ich bin Skorpion. Ganz wichtig ist aber auch der Aszendent. Bei mir ist das der Löwe.

Welche markanten Charakterzüge zeichnet Ihr Sternzeichen aus?
Es ist schwierig, die Bedeutung von Sternzeichen und Aszendent kurz und knapp zusammenzufassen. Denn eigentlich muss man auch alle Planetenkonstellationen dafür in Betracht ziehen. Jeder Planet wirkt sich auf das Horoskop aus.

Ganz grob gesagt: Der Skorpion ist wissbegierig und neugierig. Er kann Geheimnisse gut für sich behalten. Mein Aszendent steht für etwas Anderes. Ich bin zum Beispiel eine Löwenmutter, setze mich also besonders für meine Kinder ein. Ein Löwe braucht aber auch zwischendurch seine Bühne und muss sich präsentieren.

Ich begann eine Ausbildung zur Astrologin, weil ich mehr über Horoskope wissen wollte.

Wie haben Sie Ihre Leidenschaft für Horoskope entwickelt?
Ich habe vor 25 Jahren ein ausführliches Horoskop geschenkt bekommen. Mit Astrologie hatte ich bis dahin noch nichts zu tun gehabt, und ich war auch skeptisch. Das Horoskop passte aber erstaunlich gut auf mich. Das hat mich neugierig gemacht. Ich begann dann mit einer Ausbildung zur Astrologin, weil ich mehr über Horoskope wissen wollte.

Ein bisschen daran glauben muss man aber schon, oder?
Man muss aufgeschlossen sein. Wenn jemand sagt, das ist Quatsch, dann möchte ich ihn auch nicht überzeugen. Wenn sich jemand aber erklären lassen möchte, was eigentlich hinter den Horoskopen steckt, dann beantworte ich sehr gerne die Fragen. Ich berate viele Horoskop-Interessierte.

Was motiviert Sie, sich mit dem Thema Sterndeutung auseinanderzusetzen?
Es ist nicht die Frage danach, was an bestimmten Tagen passiert. Ich möchte damit eher verstehen, wie Menschen ticken. Die Horoskope haben mir zunächst geholfen, mich selbst besser zu verstehen. Später halfen sie mir auch bei anderen Menschen.

Ein Horoskop ermöglicht mir eine andere Perspektive auf den Menschen.

Warum?
Bei der Sterndeutung schaut man, wie die Sterne zur Geburtsminute der Person standen. Daraus ergeben sich bestimmte Eigenschaften. Skorpion ist also nicht gleich Skorpion. Die Stellungen aller Sterne und Planeten sind wichtig. Ein Horoskop ermöglicht mir eine andere Perspektive auf den Menschen. Ich sehe, warum er bestimmte Dinge macht oder sich auf bestimmte Art und Weise verhält.

Sie haben also einen guten Draht zu den Sternen. Bauen Sie das auch in Ihren Familienalltag ein?
Vor allem in Zeiten, in denen es in der Familie nicht so harmonisch lief, haben mir die Horoskope geholfen, meine Kinder besser zu verstehen. Ich konnte damit Lösungen finden, weil ich verstanden habe, wie ich ticke und wie meine Kinder ticken.

Meine Kinder wollen allerdings nichts mit den Horoskopen zu tun haben. Das ist aber okay.

Sie richten Ihr Leben nach den Horoskopen aus?
Ja. Ich treffe damit Entscheidungen.

Die Horoskope geben mir zwar eine Richtung vor, aber die letzte Entscheidung treffe immer ich selbst.

Wie sieht das aus?
Zum Beispiel, wenn ich im Beruf merke, es funktioniert auf einmal mit den Kollegen nicht mehr so gut, dann schaue ich in mein Horoskop. Das zeigt mir dann, was ich machen kann: Bilanz ziehen oder vielleicht auch aus der Situation flüchten. Manchmal mache ich aber genau das Gegenteil von dem, was die Sterne mir zeigen.

Welchen Sinn hat das?
Bestimmte Erfahrungen möchte ich einfach machen. Diese Impulsentscheidungen sind allerdings auch typisch für mein Sternzeichen. Die Horoskope geben mir zwar eine Richtung vor, aber die letzte Entscheidung treffe immer ich selbst.

Mitmachen

Ein interessantes Ehrenamt, ein außergewöhnlicher Nebenjob oder ein spannendes Hobby: Wir wollen wissen, wer die Menschen sind, die über den RUB-Campus laufen. Was machen sie, wenn sie nicht an der Uni arbeiten, studieren, lehren und lernen? Interesse, dabei zu sein? Einfach eine E-Mail an die Redaktion schreiben. Wir freuen uns!

Unveröffentlicht

Von

Katharina Gregor

Teilen