Medizin Stephanie Joachim möchte Augenleiden wie den Grünen Star heilen
Ihr Schwerpunkt ist die Ursachenforschung von verschiedenen neurodegenerativen Augenerkrankungen.
Das auch als Grüner Star bekannte Glaukom gehört zu den weltweit häufigsten Augenerkrankungen – und nach wie vor erblinden daran auch in Deutschland Menschen. Wie diese und vergleichbare Krankheiten entstehen, erforscht Prof. Dr. Stephanie Joachim mit ihrem Team am Institut für Experimentelle Augenheilkunde der RUB. Die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Medizinerin wurde im Februar 2021 zur Professorin für Experimentelle Ophthalmologie an der Augenklinik des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus Bochum ernannt.
Große Bedeutung
Die Einrichtung der Professur für Stephanie Joachim unterstreicht die Bedeutung, die die RUB dem Forschungsschwerpunkt der Wissenschaftlerin einräumt. Seit rund zehn Jahren widmet sie sich der Untersuchung von Pathomechanismen ophthalmologischer Erkrankungen, also der Erforschung von Ursache, Entstehung und Entwicklung von häufigen Augenleiden. Joachim hat zu diesem Zweck das Forschungslabor am Knappschaftskrankenhaus kontinuierlich aufgebaut. Sie möchte mit der Erforschung der Vorgänge, die zu Glaukom, zur altersabhängigen Makuladegeneration und zur diabetischen Netzhautveränderung führen, neue Therapieansätze und Diagnoseverfahren finden.
Die Arbeitsgruppe von Joachim beschäftigt sich insbesondere mit neurodegenerativen Erkrankungen, also mit Leiden, bei denen Nervenzellen absterben. Eine dieser Erkrankungen ist das Glaukom, eine häufige Erblindungsursache, die durch eine Degeneration des Sehnervs und der retinalen Ganglienzellen gekennzeichnet ist. Das Glaukom wird wegen der Symptomarmut und seines langsamen Fortschreitens oft erst spät erkannt. Eine Erhöhung des Augeninnendrucks gilt als Hauptrisikofaktor, tritt aber nicht bei allen Betroffenen auf. Eine therapeutische Senkung des Augendrucks kann den Sehverlust verlangsamen, aber nicht immer aufhalten. Die Rolle immunologischer Veränderungen beim Glaukom ist daher ein Forschungsschwerpunkt von Stephanie Joachim.