Serie Neu ernannt
Ralf Gutzmer leitet in Minden die Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie, Allergologie und Phlebologie.
© MKK/Sven Olaf Stange

Medizin Ralf Gutzmer will Hautkrebs-Therapien optimieren

Am Universitätsklinikum Minden baut der Dermatologe neue Versorgungsstrukturen auf.

Am 1. April 2021 ist Prof. Dr. Ralf Gutzmer von der RUB zum Universitätsprofessor ernannt worden. Seitdem leitet er am Campus OWL als Direktor die Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie, Allergologie und Phlebologie am Johannes Wesling Klinikum Minden.

Einen besonderen Fokus legt der Dermatologe auf den Aufbau neuer Versorgungsstrukturen im Bereich von Hautkrebserkrankungen. So sollen beispielsweise ambulante fachärztliche Spezialsprechstunden zur Versorgung von Hautkrebs aufgebaut werden. „Immer mehr schwere und seltene Hauterkrankungen können ambulant behandelt werden. Dennoch müssen diese Behandlungen aufgrund ihrer Komplexität häufig auf universitärem Niveau erfolgen. Aus diesem Grund ist es wichtig, in Kooperation mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen und den Krankenkassen ein ambulantes Angebot für Menschen mit schweren Hauterkrankungen zu entwickeln“, erklärt Ralf Gutzmer.

Ich will herausfinden, bei welchem Patienten oder welcher Patientin welche Therapie wirkt und welche nicht.


Ralf Gutzmer

In der Forschung wird der neue Lehrstuhlinhaber Forschungsprojekte und klinische Studien im Bereich Hautkrebs auf den Weg bringen. Sein Schwerpunkt liegt in der Ermittlung von Faktoren zur Vorhersage von Erfolgen und Nebenwirkungen von Therapien. „Um es verständlich auszudrücken: Ich will als Wissenschaftler herausfinden, bei welchem Patienten oder welcher Patientin welche Therapie wirkt und welche nicht. Wenn wir das als Kliniker wissen, können wir besser behandeln und Nebenwirkungen minimieren“, erklärt Gutzmer.

Zur Person

Ralf Gutzmer hat zuvor das Haut-Tumor-Zentrum an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) geleitet. An der MHH hat er auch sein Medizinstudium sowie seine Promotion und Habilitation abgeschlossen. Von 1997 bis 1999 war er als Postdoc an der Universität von Pennsylvania in Philadelphia, wobei er sich vor allem mit Untersuchungen zur Tumorimmunologie beschäftigte.

Im Jahr 2010 wurde er zum Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) der Deutschen Krebsgesellschaft und Deutschen Dermatologischen Gesellschaft gewählt. Seit 2018 ist er zudem Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie.

Neben eigenen Forschungsarbeiten will er auch den Nachwuchs fördern. „Ich möchte unseren Studierenden und Assistenzärztinnen und -ärzten spannende und praktische Doktorarbeiten anbieten, die sich zu einem eigenen Forschungsschwerpunkt der Dermatologie am Universitätsklinikum Minden zusammenfügen. So haben wir die Chance, als eine im weltweiten Maßstab kleine Universitätsklinik gemeinsam wichtige und relevante Forschungsprojekte zu verwirklichen, die dann auch Einfluss auf die praktische Therapie von Hautkrebs haben, beispielsweise durch die Änderung oder Ergänzung von Handlungsleitlinien für Dermatologen. Das ist mein Ziel“, sagt Gutzmer.

Im Vergleich zu anderen altehrwürdigen Universitätskliniken können wir in Minden sehr schnell und wendig agieren.


Ralf Gutzmer

Neben dem Effekt der Mehrung von weltweitem wissenschaftlichen Wissen hat Ralf Gutzmer aber auch noch einen ganz praktischen Grund, warum Forschung und Lehre für ihn wichtig sind: „Mit guter Lehre und guter Forschung gewinnt man die besten Köpfe. Das ist extrem wichtig, gerade für junge Universitätsstandorte wie Minden. Im Vergleich zu anderen altehrwürdigen Universitätskliniken können wir in Minden sehr schnell und wendig agieren. Die Hierarchien sind flach – auch und insbesondere in der Wissenschaft. Das gefällt mir sehr.“

Veröffentlicht

Mittwoch
14. April 2021
09:38 Uhr

Von

Arne Dessaul (ad)
Christian Busse

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