Kathrin Rottmann forscht unter anderem über Straßenpflaster und Asphalt in der bildenden Kunst der Moderne.
© RUB, Marquard

Auszeichnung Kathrin Rottmann hat den Aby-Warburg-Förderpreis bekommen

Damit würdigt der Hamburger Senat die wissenschaftliche Arbeit der Kunsthistorikerin. Sie beschäftigt sich beispielsweise mit Straßenpflaster und Asphalt in der bildenden Kunst der Moderne.

Dr. Kathrin Rottmann vom Kunstgeschichtlichen Institut der RUB wurde mit dem Aby-Warburg-Förderpreis ausgezeichnet. Der Preis wird alle vier Jahre vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg vergeben. Ursprünglich war die Verleihung für 2020 geplant, aufgrund der Corona-Pandemie wurde sie erst 2021 durchgeführt.

Über den Preis

Der Preis wurde nach dem richtungweisenden Hamburger Kunsthistoriker Aby Warburg (1866-1929) benannt. Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg stiftete ihn 1979 für Persönlichkeiten des Geisteslebens, deren Denken und Forschen im Sinne Warburgs die wissenschaftlichen Disziplinen übergreifen und in der europäischen Kultur fundiert sind. Er wird seit 1980 alle vier Jahre verliehen. Der Hauptpreis ist mit 25.000 Euro dotiert und ging 2020 an den Kunsthistoriker und Philosophen Georges Didi-Huberman. Der Förderpreis für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, den Kathrin Rottmann erhalten hat, ist mit 10.000 Euro dotiert.

„Kathrin Rottmann zeichnet in ihren wissenschaftlichen Arbeiten einen innovativen Zugang zur Kunst der Moderne, indem sie die Semantik notorisch unterbelichteter Materialien ins Zentrum des Interesses stellt“, heißt es in der Begründung der Jury. Damit verweist die Jury unter anderem auf Rottmanns 2016 erschienene Monografie „Aesthetik von unten. Pflaster und Asphalt in der bildenden Kunst der Moderne“. Darin beleuchtet die Kunsthistorikerin die Straße mitsamt Schmutz und Dreck als einen bislang unbeachtet gebliebenen Schauplatz, der jedoch für die moderne Kunst eine wichtige Rolle gespielt hat.

In anderen Forschungsprojekten widmet sich Kathrin Rottmann den Produktionsweisen der modernen und zeitgenössischen Kunst des globalen Nordens und fragt nach den Wechselverhältnissen von künstlerischer Produktion, industrieller Arbeit und industriellen Fertigungsprozessen. Geschichte und Theorie von Fotografie und Film, Feminismus- und Gendertheorien sowie posthumane Theorie und Praxis sind weitere Forschungsschwerpunkte.

Zur Person

Kathrin Rottmann studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Neuere deutsche Literatur in Hamburg. Zwischen 2007 und 2009 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungs- und Ausstellungsprojekt „Sigmar Polke: Wir Kleinbürger – Zeitgenossen und Zeitgenossinnen. Die 1970er-Jahre“. 2009 bis 2010 war sie Mitarbeiterin des interdisziplinären Forschungsprojekts „Störungen“ der Isa-Lohmann-Siems-Stiftung und von 2012 bis 2014 Research Assistant am Museum of Modern Art für die Ausstellung „Alibis: Sigmar Polke 1963–2010“.

Ab 2011 übernahm Kathrin Rottmann Lehraufträge in Osnabrück, Hildesheim, Hamburg und Karlsruhe. 2013 promovierte sie an der Universität Hamburg und war dort anschließend Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstgeschichtlichen Seminar, ehe sie im April 2016 an das Kunstgeschichtliche Institut der RUB kam. Kathrin Rottmann ist seit 2017 zudem Redakteurin der „kritischen berichte“, Zeitschrift für Kunst- und Kulturwissenschaften.

Veröffentlicht

Dienstag
30. November 2021
11:45 Uhr

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