Chemie Martin Muhler erhält den Alwin-Mittasch-Preis
Damit würdigt die Deutsche Gesellschaft für Katalyse die wissenschaftlichen Leistungen des Chemikers.
Prof. Dr. Martin Muhler vom Lehrstuhl für Technische Chemie der Ruhr-Universität erhält den diesjährigen Alwin-Mittasch-Preis. Damit würdigt die Deutsche Gesellschaft für Katalyse Muhlers grundlegende Beiträge zum skalenübergreifenden Verständnis der Wirkungsweise von Katalysatormaterialien in chemischen Reaktionen für zukunftsweisende Technologien. Der Preis wird am 16. März 2023 beim Jahrestreffen Deutscher Katalytiker in Weimar übergeben.
Über den Preis und die Einrichtung
Die Jury hob besonders Muhlers beeindruckendes wissenschaftliches Gesamtwerk und die hohe Industrierelevanz seiner Forschung hervor, die sich vor allem im Brückenschlag von Modellsystemen zu Katalysatoren in der industriellen Anwendung manifestiert. Der Fokus von Muhlers Forschungstätigkeiten liegt auf der industriellen heterogenen Redoxkatalyse. Heterogene Katalysatoren sind für die großtechnische Produktion unverzichtbar und werden in zahlreichen Anwendungen eingesetzt, beispielsweise in Raffinerien oder bei der Energieumwandlung.
Zu Muhlers Arbeitsgebieten gehören auch die Elektrokatalyse, die Photokatalyse und die Synthesegas-Katalyse. Die Erkenntnisse seiner langjährigen Forschungen sind in die Verbesserung von vielen technischen Prozessen eingeflossen. Neben der Ammoniak- und der Methanolsynthese arbeitete er auch an der Fischer-Tropsch-Synthese, der Trockenreformierung von Methan, der CO2-Hydrierung und der Synthese höherer Alkohole. Dank seiner Arbeiten können CO2-haltige Abgasströme bei der Stahlerzeugung effektiv umgesetzt werden. Dies ist ein wichtiger Beitrag für die Defossilisierung in weiteren Industriezweigen.
Zur Person
Martin Muhler studierte von 1980 bis 1986 Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1986 wechselte er als Stipendiat des Fonds der chemischen Industrie an das Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft nach Berlin und beendete 1989 seine Promotion am Fachbereich Chemie der Freien Universität Berlin. 1996 habilitierte er sich für das Fach Technische Chemie an der Technischen Universität Berlin und trat im selben Jahr eine Professur für Technische Chemie an der Ruhr-Universität an.
1999 wurde Muhler mit dem DECHEMA-Preis der Max-Buchner-Forschungsstiftung ausgezeichnet. Seit 2015 leitet er als Max Planck Fellow die Gruppe Heterogene Redoxkatalyse am Max-Planck-Institut für chemische Energiekonversion. Er ist zudem seit 2018 Vorstandsmitglied der DFG-geförderten Sonderforschungsbereiche 247 (Heterogene Oxidationskatalyse in der Flüssigphase) und 1316 (Transiente Atmosphärendruckplasmen – vom Plasma zu Flüssigkeiten zu Festkörpern).